Bis 2038 will Bremen klimaneutral sein. Wie weit man von diesem Ziel noch entfernt ist, muss in bestimmten zeitlichen Abständen ermittelt werden, so schreibt es das Bremische Klimaschutz- und Energiegesetz vor. Erst vor wenigen Tagen hatte es im Klima-Controllingausschuss der Bürgerschaft Streit darüber gegeben, wie die Verwaltung an diese Daten kommt – soll das Statistische Landesamt bis zu sechs Planstellen für die Sammlung und Aufbereitung aufbauen, oder kann die Aufgabe an geeignete auswärtige Institute vergeben werden?
Innenstaatsrat Olaf Bull hat am Mittwoch in der Bürgerschaft die Lösung präsentiert. Sie sieht eine Kombination aus beidem vor. Nach Bulls Angaben sollen die Energie- und Kohlendioxidbilanzen für die Berichtsjahre 2023-2025 nun zügig extern vergeben werden. Eigentlich sollten sie Ende März vorliegen. Nun geht es darum, wenigstens den zeitlichen Verzug in Grenzen zu halten. Mit sogenannten "Zeitnahschätzungen" anhand von Frühindikatoren und der Berichterstattung über weitere Treibhausgasemissionen sollen ebenfalls externe Dienstleister beauftragt werden. Der Bedarf an zusätzlichem Personal beim Statistischen Landesamt verringert sich laut Innenstaatsrat entsprechend auf 1,25 Planstellen.
In der Debatte über das Klima-Monitoring prallten die Ansichten hart aufeinander. Martin Michalik (CDU) warf Rot-Grün-Rot vor, gar keine umfassende Datensammlung zu wollen, weil sonst das klimapolitische Versagen der Koalition offenbar würde. Franziska Tell (Grüne) wies das entschieden zurück. Wichtig sei, dass das Klima-Monitoring nun rasch in Gang komme.