Eigentlich sollte man meinen, mit einer hundertprozentigen Lehrerausstattung müsste für die betreffende Schule alles in Ordnung sein. Doch das ist eine Milchmädchenrechnung. Wenn eine Schule auf einen Versorgungsgrad von 100 Prozent kommt, hat sie ein gravierendes Problem. Und erst recht, wenn die Quote noch weit darunter liegt. 100 Prozent sind eben nicht gut genug.
Die Zahlen der Bildungsbehörde sind ein Offenbarungseid. Sie zeigen schwarz auf weiß, wie schlecht es um die personelle Versorgung der Bremer Schulen wirklich steht. Dass die Bildungsbehörde den Lehrermangel bekämpft, soll gar nicht bestritten werden. Dennoch muss man sich vor Augen halten: Aktuell werden nur die ärgsten Lücken gestopft. Von einer wirklich ausreichenden Versorgung mit Lehrkräften sind wir weit entfernt.
Schule muss neu gedacht werden. Da könnte es schon helfen, endlich auch Verwaltungsfachleute in die Schulen zu lassen – damit Lehrkräfte das tun, wofür sie ausgebildet wurden.