Auch künftig will die Bildungsbehörde mehr Referendarinnen und Referendare an den Schulen im Land Bremen einstellen als in den Vorjahren. In der Vergangenheit wurden in Bremen zweimal pro Jahr jeweils 180 Referendariatsstellen vergeben – teils gelang es nur mühsam, alle zu besetzen. Künftig sollen es regulär 200 Stellen pro Halbjahr sein.
Zuletzt hatte die Bildungsbehörde Anfang Februar nach eigenen Angaben eine Rekordzahl von 237 Referendarinnen und Referendaren eingestellt – über 30 Prozent mehr als in den Vorjahren. Die hohe Zahl der Einstellungen wurde auch deshalb möglich, weil sich diesmal sehr viel mehr Menschen in Bremen beworben hatten.
Auch bei den nächsten Einstellungsterminen im August und im Februar will Bremen nun regulär jeweils 20 Plätze mehr vergeben als bisher, so der Plan der Behörde. Falls die Bewerberlage es hergebe, wolle man auch erneut über die Zielzahl hinausgehen, sagt Staatsrat für Bildung Torsten Klieme.
Zuletzt hatte man für die Einstellung im Februar letztlich allen geeigneten Bewerbern zugesagt, so ein Behördenvertreter – mit Ausnahme des Bereichs Philosophie, für den sich schlicht zu viele beworben hätten. Für einen Bereich allerdings, in dem Bremer Schulen dringend Personal brauchen, konnten nicht genug Referendare eingestellt werden, nämlich für inklusive Pädagogik.
Dazu fragten Yvonne Averwerser und Sandra Ahrens (beide CDU) in der Bildungsdeputation kritisch nach: Von 41 Bewerbern für Inklusive Pädagogik, die allesamt eine Zusage von der Behörde bekamen, entschieden sich letztlich nur 21 für Bremen. "Wir haben also etwa die Hälfte verloren", konstatierte Ahrens und fragte nach: "Wie kommt das, wenn wir doch so ein Eldorado der Inklusion sind, das Bundesland, in dem die Inklusion am weitesten vorangetrieben wurde?" Für den Grund der Abgänge interessierten sich auch die Grünen. Eine Antwort konnten Behördenvertreter kurzfristig nicht geben. Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) will dazu Ursachenforschung betreiben lassen.