Alle großen Bremer Weserbrücken müssen in den kommenden Jahren saniert werden. Wie berichtet, kommt es dabei zeitweise zu mehrfachen Überschneidungen. Nach Ansicht der Bremer CDU droht dadurch "ein nie gekanntes Verkehrschaos". Michael Jonitz, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, sieht in den Planungen des Verkehrsressorts "eine Katastrophe mit Ansage". Er befürchtet "eine unglaubliche Belastung – wenn nicht sogar Überforderung – für den Wirtschaftsstandort Bremen". Der Senat habe die Infrastruktur zugunsten von "Prestigeprojekten" jahrelang vernachlässigt und "die Brücken sehenden Auges kaputt gehen lassen.“
Jonitz fordert Tempo bei der Sanierung, weil man es sich nicht erlauben könne, mehrere Brücken gleichzeitig zu sperren. Er spricht sich für "Power-Baustellen" mit Wochenend- und Nachtarbeit aus. Vom Senat verlangt er zudem eine Erklärung, wie die Sanierungen finanziert werden sollen.
Sorgen in Obervieland
Konkrete Sorgen äußert auch der CDU-Stadtbezirksverband Obervieland. Die örtliche Bürgerschaftsabgeordnete Sandra Ahrens erwartet angesichts der geplanten Sanierung der A-1-Weserstrombrücke, der Bauarbeiten an der A 281 und möglicher weiterer Brückensperrungen großes Chaos. "Dann steht komplett Obervieland dauerhaft und ganztägig im Stau", befürchtet sie. Neben mehr Lärm und einer höheren CO2-Belastung werde auch "das Durchkommen für Polizei, Feuerwehr und Rettungswagen von den bisherigen Standorten aus unmöglich". Der Bezirksverband erwarte von den Behörden Lösungsvorschläge.
Die Bremer FDP sieht den notwendigen "Sanierungsmarathon" ebenfalls als Folge einer falschen Prioritätensetzung. Fachpolitiker Fynn Voigt befürchtet "eine Katastrophe für den Logistikstandort Bremen". Die FDP fordert unter anderem mehr Transparenz über den Zustand der Infrastruktur – "zum Beispiel durch einen Straßenzustandsbericht, wie er unter anderem in Hamburg längst Standard ist", so Voigt.