Zu wenig Abstand, unter Drogeneinfluss am Steuer, durch das Handy abgelenkt, unaufmerksam oder zu schnell unterwegs: Die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2023 der Innenbehörde zeigt, welche Folgen dies haben kann.
Wie viele Verkehrsunfälle gab es im vergangenen Jahr im Land Bremen?
Die Statistik zeigt 20.918 Unfälle – seit 2020 hat es damit einen jährlichen Anstieg gegeben. 2023 fällt er mit einem Plus von 514 Unfällen im Vergleich zum Vorjahr am deutlichsten aus. Auffällig: Während es allein in der Stadt Bremen ein Plus von 601 Verkehrsunfällen gab, waren es in Bremerhaven 87 weniger. 2019 wurden 24.060 Unfälle im Land Bremen erfasst.
Wie hat sich die Zahl der Verunglückten entwickelt?
Auch hier gab es einen Anstieg auf Landesebene: von 3480 auf 3537 Menschen, die bei Unfällen im Straßenverkehr verunglückten. In Bremerhaven ist die Zahl von 679 im Vorjahr auf 660 Verunglückte gesunken, in Bremen gab es dagegen einen Anstieg von 2801 auf 2877.
Wie viele Menschen verunglückten tödlich, wie viele Schwerverletzte gab es?
Zwölf Menschen kamen im vergangenen Jahr im Land Bremen ums Leben, im Jahr wurden zehn Todesfälle erfasst. 2021 wurden sechs Menschen getötet, 2020 kamen 14 und 2019 acht Menschen ums Leben. In der Stadt Bremen wurden im vergangenen Jahr elf Menschen bei Verkehrsunfällen getötet, in Bremerhaven gab es ein Todesopfer. Die Zahl der Schwerverletzten ist im Land Bremen leicht von 332 auf 329 gesunken.
Wie haben sich die Unfallzahlen bei Kindern und Senioren entwickelt?
Deutlich gesunken – um etwa 28 Prozent – ist auf Landesebene die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kindern, von 313 auf 225 Fälle. Während sich dieser Trend auch in der Stadt Bremen mit einem Rückgang von 205 auf 182 Unfälle zeigt, gab es in Bremerhaven einen Anstieg von 34 auf 43 Fälle. Insgesamt wurden bei den Unfällen im Land 228 Kinder verletzt, 39 Kinder weniger als im Vorjahr.
Bei der Anzahl der Verkehrsunfälle mit Senioren dagegen verzeichnet die Statistik eine Zunahme um 318 auf 4574 Unfälle im Land. Einen Anstieg gab es auch bei den verletzten Senioren, von 497 auf 529 Fälle.
Welche Rolle spielen Fahrrad- und E-Scooter-Unfälle?
Bei Unfällen mit Fahrrädern und Pedelecs gab es einen Rückgang um 162 auf 1503 Unfälle. Davon entfielen 1256 Verkehrsunfälle auf Radfahrer, was einem Rückgang um 127 Fälle entspricht. Im Bereich Pedelec verringerte sich die Anzahl von 282 auf 247 Unfälle. Der Rückgang zeigt sich auch bei den Verletztenzahlen: Im Jahr 2023 verunglückten im Land 1065 Menschen bei diesen Unfällen, 164 weniger als im Vorjahr.
Einen neuen Höchststand hat die Zahl der E-Scooter-Unfälle mit 164 und damit einem Plus von 13 Fällen im Land Bremen erreicht. Trotz des jährlichen Anstiegs sei die Zahl der Verunglückten erstmals rückläufig, sie ist von 123 auf 98 Fälle gesunken.
Wo kommt es in Bremen am häufigsten zu Verkehrsunfällen?
Die Top 3 der Unfallbrennpunkte sind laut der Statistik in der Stadt Bremen der Stern, gefolgt vom Bereich Schwachhauser Heerstraße/Kirchbachstraße und – neu unter den Unfall-Hotspots – die Hans-Böckler-Straße.
Welches Fazit zieht die Behörde?
Als Hauptursachen für einen Großteil der Unfälle hätten sich folgende Handlungsfelder herauskristallisiert: Geschwindigkeit, Abstand, Ablenkung sowie Unaufmerksamkeit, Rasen und sogenanntes Posing, Radverkehr und E-Mobilität sowie Drogen, „darunter auch der Konsum von Cannabis im Straßenverkehr“, betont die Behörde.