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Bremer Innenstadt Straßenbahn-Verlegung: Studie soll vor der Wahl Fakten liefern

Sollten die Straßenbahnen künftig nicht mehr durch die Obernstraße rollen? Diese Debatte hat am Donnerstag die Verkehrsdeputation fortgesetzt. Eine Studie soll noch vor der Wahl im Mai Fakten liefern.
03.11.2022, 19:39 Uhr
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Straßenbahn-Verlegung: Studie soll vor der Wahl Fakten liefern
Von Björn Struß

Eine Obernstraße ohne Straßenbahnen ist für viele Akteure aus Politik und Wirtschaft eine attraktive Perspektive für die Bremer Innenstadt. Deshalb beschäftigte sich die Deputation für Mobilität und Stadtentwicklung am Donnerstag einmal mehr mit einer möglichen Verlegung der Schienen in die Martinistraße. Michael Jonitz (CDU) richtete den Blick auf den Sommer, als sechs Wochen lang keine Bahnen durch die Obernstraße fuhren, weil die Brill-Kreuzung saniert werden musste. Er wollte wissen, ob die BSAG oder das Ressort von Senatorin Maike Schaefer (Grüne) irgendwelche Erkenntnisse aus dieser Zeit gezogen haben.

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Die Antworten, die Jonitz erhielt, fielen einsilbig aus. So verweigerte die BSAG zum Beispiel, die Fahrgastzahlen aus diesem Zeitraum zu nennen. Die Begründung: "Eine Interpretation der vorliegenden Zahlen im Hinblick auf unterschiedliche Ursachen wäre spekulativ." Der CDU-Deputierte kritisierte dies in der Sitzung: "Es fand keine Evaluation zur Erreichbarkeit der Innenstadt statt. Dabei führen wir seit Jahren genau diese Diskussion.“ Senatorin Schaefer warf er vor, dass sie für den Verkehrsversuch in der Martinistraße 1,3 Millionen Euro veranschlagt hatte, aber für die Obernstraße kein Geld ausgeben wollte.

Schaefer verwies darauf, dass die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs nicht auf dem Vor-Corona-Niveau angekommen sei: "Noch immer liegt die Auslastung maximal bei 80 Prozent, in den Sommerferien war dieser Wert wahrscheinlich noch niedriger." Eine Auswertung der Fahrgastzahlen hätte deshalb keine repräsentativen Ergebnisse hervorgebracht. Derartige Erkenntnisse zu einer Obernstraße ohne Straßenbahnen müsse jetzt eine Machbarkeitsstudie liefern.

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Die SPD fordert seit einem Jahr, dass der Senat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gibt, um die Vor- und Nachteile einer Schienenverlegung in die Martinistraße besser abwägen zu können. Derzeit stimmen die Beteiligten ab, welche Fragen die Studie konkret beantworten soll. Laut Senatssprecher Christian Dohle ist dabei auch die Umgestaltung der Domsheide ein wichtiger Aspekt. Zuletzt hatte sich zudem die Grünen-Fraktion dafür stark gemacht, einen Streckenverlauf über die bestehenden Schienen der Westerstraße fachlich zu prüfen.

„Es ist sinnvoll, sich die nötige Zeit zu nehmen, um mit der Machbarkeitsstudie wirklich alle relevanten Fragen zu klären“, sagte Dohle dem WESER-KURIER. Der Senatssprecher richtete den Blick auf die Bürgerschaftswahl am 14. Mai 2023: „Unser Ziel ist, dass möglichst noch vor der Wahl das Ergebnis der Machbarkeitsstudie und damit eine Entscheidungsgrundlage für den Trassenverlauf und die Haltestellen vorliegt.“

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