Suchtforscher sind seit Langem überzeugt, dass synthetisch hergestellte Opioide wie Fentanyl, das aus der Opioid-Krise in den USA mit Hunderttausenden Toten bekannt ist, oder das noch viel stärker wirkende Nitazen auch die Drogenszene in Deutschland erreichen. Ohne gleich amerikanische Verhältnisse an die Wand zu malen: Die ersten Nachweise solcher Substanzen in gestrecktem Heroin in Bremen sollten Anlass für vorbeugende Maßnahmen sein.
Neben Suchtprävention und Aufklärung in der Bevölkerung über die Gefahren von Drogenkonsum sowie Informationen für medizinisches Personal zum Umgang mit Opioid-Notfällen sollte eine Infrastruktur an Testmöglichkeiten geschaffen werden. Diese Möglichkeit darf sich aber nicht nur auf Drogenkonsumräume beschränken, sondern auch der häusliche Gebrauch muss dabei in den Blick genommen werden. Denn harte Drogen werden konsumiert, ob versteckt in den eigenen vier Wänden oder offen auf der Straße – jetzt und zukünftig.