Die Hochrechnung (Stand Montag, 14 Uhr) zur Bremen-Wahl 2023 liegt vor: Demnach kommt die SPD laut Landeswahlleiter auf 30,1 Prozent und ist stärkste Kraft im Land Bremen. Die CDU folgt mit 25 Prozent vor den Grünen mit zwölf Prozent. Die Linke erreicht 11,1 Prozent, die Bürger in Wut 9,7 Prozent und die FDP 5,2 Prozent.
Die SPD um Spitzenkandidat Andreas Bovenschulte gewinnt damit 5,2 Prozentpunkte im Vergleich zu 2019. Vor vier Jahren waren die Sozialdemokraten erstmals in ihrer Geschichte in Bremen unter 30 Prozent geblieben (24,9 Prozent), hatten damit ihr historisch schlechtestes Ergebnis eingefahren und sich der CDU geschlagen geben (26,7 Prozent) müssen. Die SPD schaffte es trotzdem, gemeinsam mit den Grünen und der Linken eine rot-grün-rote Regierung zu stellen und mit Bürgermeister Andreas Bovenschulte zu regieren.
"Was für ein Tag, was für ein Ergebnis": Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte zeigte sich nach den ersten Prognosen sichtlich erleichtert. "Die Nummer eins in Bremen, das sind wir", sagte er weiter.
Den Rückschlag, den die SPD 2019 erlebte, mussten dieses Mal die Grünen um Spitzenkandidatin Maike Schaefer einstecken. Mit zwölf Prozent aus der jüngsten Hochrechnung zeichnet sich ein deutlicher Verlust im Vergleich zur vergangenen Bremen-Wahl ab (17,4 Prozent). Die Bremer Grünen liegen damit unter dem aktuellen Bundestrend der eigenen Partei (16 Prozent). "Wir müssen nicht schönreden, dass die zwölf Prozent für uns ein enttäuschendes Ergebnis sind", sagte Schaefer.
Bürger in Wut steigen deutlich
Während die FDP laut der Hochrechnung auch bei dieser Wahl mit 5,2 Prozent noch etwas um den Einzug in die Bürgerschaft zittern muss (2019: 5,9 Prozent), geht es für die Bürger in Wut hoch auf 9,7 Prozent. Nach 2,4 Prozent 2019 ist das ein deutlicher Stimmengewinn und führt dazu, dass die Partei in der neu gewählten Bürgerschaft auf Fraktionsgröße anwächst.
Die AfD war in Bremen nicht zur Wahl zugelassen worden, weil die zerstrittene Partei zwei konkurrierende Wahllisten eingereicht hatte.
Im Bundesland Bremen waren 462.000 Bürgerinnen und Bürger zur Wahl ihres Landesparlamentes aufgerufen. Seit 18 Uhr sind die Wahllokale geschlossen. Mit einem vorläufigen amtlichen Endergebnis wird erst Mitte der Woche gerechnet - die Auszählung ist wegen des komplizierten Bremer Wahlsystems langwierig. Bei der Stimmabgabe können Wählerinnen und Wähler bis zu fünf Kreuzchen machen.
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