Das Bildungsressort hat im vergangenen Jahr ein Konzept für durchgängige Sprachbildung an den Kitas und Schulen erarbeitet, das im Juni 2022 beschlossen wurde. Zuletzt hatten Bildungspolitiker der Koalitionsfraktionen kritisiert, das Sprachförderkonzept liege in der Schublade und könne aufgrund fehlender Mittel nicht umgesetzt werden. Auf Nachfrage des WESER-KURIER widersprachen Vertreterinnen der Bildungsbehörde dieser Kritik vehement und betonten, das Konzept liege keinesfalls in der Schublade, es werde vielmehr mit Hochdruck an der Umsetzung gearbeitet. Allerdings müssten weitere Pläne für mehr Sprachförderung noch mit Geldern hinterlegt werden.
Nun hat sich die CDU in der Bildungsdeputation ebenfalls nach dem Sprachförderkonzept erkundigt und deutlich andere Antworten erhalten. Die volle Umsetzung könne "erst mit den dazu nötigen personellen und finanziellen Ressourcen erfolgen", die durch das Parlament im kommenden Doppelhaushalt zur Verfügung gestellt werden müssten, lautet die Antwort der Behörde nun. Die erste im Konzept beschriebene Phase soll jetzt laut Behörde zum kommenden Schuljahr beginnen. In dieser Aufbauphase soll zunächst an etwa zwölf Schulen und benachbarten Kitas ein Pilotprojekt für mehr durchgängige Sprachförderung starten.
Die CDU übt Kritik an dem bisherigen Umgang mit der Sprachförderung: "Das ist auf gar keinen Fall befriedigend, wir sind in der Sprachförderung noch an demselben Punkt, wo wir zu Beginn der Legislatur waren", sagt CDU-Bildungspolitikerin Yvonne Averwerser. "Wir wissen nicht, wie die Fortbildungen zur Sprachförderung für Lehrkräfte und Erzieherinnen aussehen sollen, auch die Kosten kann uns niemand nennen." Ohnehin sei das beschlossene Sprachförderkonzept zu vage: "Darin stehen massenweise mögliche Maßnahmen, wir bräuchten aber ein konzentriertes, stringentes Konzept, um auch zu einer effektiven Umsetzung zu kommen."