Die Sprachkitas in Bremen sind auch in der zweiten Jahreshälfte 2023 nicht bedroht, alle Stellen für Sprachförderkräfte bleiben erhalten: Der Senat hat nach Angaben des Bildungsressorts beschlossen, die Sprachkitas auf jeden Fall weiter zu finanzieren, wenn die Mittel des Bundes enden. Zunächst sollte das Förderprogramm bereits Ende Dezember enden. Der Bund hatte aber zuletzt angekündigt, übergangsweise zumindest die Finanzierung für ein weiteres halbes Jahr zu übernehmen. Ab August 2023 sollen nach dem Willen des Bundes die Länder für die Sprachkitas aufkommen.
Bremen übernimmt nun die Kosten der Sprachkitas in der zweiten Jahreshälfte – es sei denn, die Länder sollten doch noch etwas anderes mit dem Bund aushandeln. Das bedeutet für Bremen zusätzliche Kosten von mehr als 900 Millionen Euro. Zuvor hatte Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) bereits eine Bestandsgarantie für die Bremer Sprachkitas ausgesprochen: Sie will das Förderprogramm hier dauerhaft auch über 2023 hinaus fortsetzen, notfalls mit Bremer Mitteln. "Es ist gut für die Kinder in Bremen, dass jetzt auch durch den Senat abgesichert ist, dass keine einzige Stelle in unseren Sprachkitas gestrichen wird", betont Senatorin Aulepp. "Gerade in Bremen und Bremerhaven wachsen viele Kinder unter schwierigen Bedingungen auf und brauchen besonders viel Unterstützung beim Spracherwerb."
Sprachförderung in 64 Kitas gesichert
Bislang werden mit Mitteln des Bundes Sprachförderangebote in insgesamt 64 Bremer Kitas finanziert. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hatte im Sommer angekündigt, die Finanzierung des Programms Sprachkitas nicht fortzusetzen. Damit drohte das Programm zunächst Ende dieses Jahres auszulaufen. Dies hatte gerade in Bremen, wo besonders viele Kinder Sprachförderbedarf haben, für Sorge und Unmut gesorgt.
Auch Programme aus Gute-Kita-Gesetz gesichert
Auch Programme, die bisher über das Gute-Kita-Gesetz ebenfalls mit Bundesmitteln finanziert werden, sollen laut Bildungsressort übergangsweise von Bremen finanziert werden. Das Gute-Kita-Gesetz läuft ebenfalls aus, es soll allerdings abgelöst werden durch das Kita-Qualitätsgesetz mit ähnlichem Umfang. Das Qualitätsgesetz ist derzeit aber noch in Vorbereitung. Bis es greift, werde Bremen auch hier die Finanzierung übernehmen, so die Sprecherin: "Bremen springt ein und setzt das nahtlos fort." Durch das Gute-Kita-Gesetz werden zum Beispiel zusätzliche Fachkräfte für einen besseren Betreuungsschlüssel in Kitas bezahlt sowie Programme zur Förderung der Ernährung und Bewegung von Kita-Kindern. Insgesamt stellt das Land Bremen den Grünen zufolge für die Sprachkitas und Teile des auslaufenden Gute-Kita-Gesetzes bis zu 14 Millionen Euro bereit.
++ Dieser Artikel wurde am 8. November um 19.30 Uhr aktualisiert. ++