Vier Tage nachdem ein Autofahrer einen 13-Jährigen angefahren und lebensgefährlich verletzt hat, hat die Polizei drei Tatverdächtige festgenommen.
Sie stehen im Verdacht, das Auto am Freitagmittag gefahren und den Jungen lebensgefährlich verletzt zu haben, sagte eine Polizeisprecherin. In der Nacht auf Mittwoch haben Spezialkräfte mit Beamten der Mordkommission die drei Männer festgenommen. Den silbergrauen Opel Astra, mit dem die Täter den Jungen anfuhren und anschließend flüchteten, fand die Polizei in derselben Nacht im Stadtgebiet.
Wo genau die Polizei den Wagen fand, ob in einer Garage, auf einem Schrottplatz oder an einem anderen schwer einsehbaren Ort, wollte Polizeisprecherin Ines Roddewig nicht sagen. Nur so viel: Offenbar sollte das Unfallfahrzeug entsorgt werden, damit es als Beweismittel für das Strafverfahren nicht mehr zur Verfügung steht. Die Polizei habe „mit sehr hohem Personalaufwand“ ermittelt, sagte die Sprecherin. Es war wichtig, das Fahrzeug zu finden, um Unfallspuren zu sichern. Vier Tage lang fehlte von dem silberfarbenen Opel Astra jedoch jede Spur.
Das Auto soll ein Mietwagen sein. Der Mann, der ihn mietete, war aber scheinbar nicht der Unfallfahrer: Er ist älter, als der Fahrer Zeugen zufolge sein soll. Diese beschrieben ihn als Mann zwischen 35 und 45 Jahren. Die Polizei hatte rund 100 Hinweise auf den Fahrer erhalten, Zeugenaussagen hatten die Ermittler zu einer Familie geführt.
Warum die Polizei drei Tatverdächtige festnahm, obwohl Zeugen bislang lediglich von einem Fahrer und einem Beifahrer sprachen, wollten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch nicht erklären. Näheres zu den drei Tatverdächtigen will die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilen. Die polizeilichen Ermittlungen zum Gesamtkomplex der Tat dauern an, am Wochenende hatte die Polizei Bremen eine Ermittlungsgruppe mit Beamten der Mordkommission und des Verkehrskommissariats gebildet.
Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen versuchter Tötung. Am Freitagmittag hatte ein Mann den 13-jährigen Jungen mit dem Auto an der Kreuzung Julius-Brecht-Allee Ecke Konrad-Adenauer-Allee angefahren. Der Junge war mit seinem Fahrrad bei Grün über die Ampel gefahren, als ein silberfarbener Opel Astra auf ihn zuraste und ihn frontal erfasste. Der Junge wurde 15 Meter weit geschleudert, er erlitt lebensgefährliche Kopfverletzungen. Der Autofahrer war über Rot gefahren. Zeugen berichteten, dass Fahrer und Beifahrer nach dem Unfall ausstiegen, das Kind aber nur ansahen, zurück zum Wagen liefen und Richtung Stresemannstraße davonfuhren.
Eine Ärztin, die zufällig vorbeigekommen war, hatte sich um den 13-Jährigen gekümmert und den Notarzt alarmiert. Der Junge war in eine Kinderintensivstation gebracht worden, wo die Ärzte seither um sein Leben kämpfen.