Die Burglesumer Sozialdemokraten lehnen die vom Innenressort vorgestellte Polizeireform ab. In einer Pressemitteilung schreibt Ortsvereinschef Martin Roßberg: „Finger weg von der Polizeireform."
"Die bestehende Sicherheitsarchitektur für Bremen-Nord muss erhalten bleiben“, so Roßberg weiter. Kritik kommt auch von Seiten der FDP Bremen-Nord: Die Reform sei „eine Mogelpackung“.
Die Sozialdemokraten sorgen sich um die Sicherheit im Stadtteil Burglesum, sollte das Innenressort eine größere Polizeiinspektion mit zwei 24-Stunden–Revieren in Vegesack und Gröpelingen schaffen: „Da ist der riesige Bereich von Rekum bis Walle, der abzudecken ist. Weitere Wege gibt es in keinem anderen Inspektionsbereich“, warnt der Vorsitzender der SPD Burglesum.
Mit den vorhandenen beiden Standorten des Einsatzdienstes in Blumenthal und Burglesum sei die Polizei in der Fläche gut vertreten, meint Martin Roßberg. Die Zeit von acht Minuten, in der die Polizei einen Einsatzort erreichen will, werde erreicht, der Bürgerservice mit Anzeigenaufnahme durch das Polizeirevier Lesum sei bürgerfreundlich. Kurz: „Das Sicherheitsgefühl in Burglesum wird von der Bevölkerung als zufriedenstellend bezeichnet.“
Auf Unverständnis stößt bei den Sozialdemokraten deshalb die Idee einer Inspektion Nord-West. „Von Vegesack aus wird jedenfalls kein Einsatzfahrzeug die Außenbereiche Rekum oder Burg-Grambke innerhalb von acht Minuten erreichen“, befürchtet Roßberg. Aus Sicht der SPD sind gerade Orts- und Milieukenntnisse in den Stadtteilen wichtig. Die Verlagerung ortsteilkundiger Beamter aus den Revieren könne schnell zu einem Kompetenzverlust führen.
Darüber hinaus befürchtet der Ortsverein, dass das Lesumer Revier bald nur noch mit einer kleinen Mannschaft aus Kontaktpolizisten besetzt ist. In einem Stadtteil wie Burglesum, mit hohem Altersdurchschnitt, könne man nicht erwarten, dass sich alle Bürger über das Internet bei der Polizei melden.
Die FDP im Bremer Norden begrüßt zwar eine Aufwertung der Vegesacker Dienststelle zu einem 24-Stunden-Revier, würde dies doch „eine eklatante Fehlentscheidung des damaligen CDU-Innensenators Thomas Röwekamp“ revidieren. Doch die geplante Aufwertung wäre zum Nachteil der bisherigen Vollzeit-Reviere Burglesum und Blumenthal. „Dies bringt kein Mehr an Sicherheit vor Ort. Im Gegenteil: Nicht einmal die Aufnahme von Anzeigen soll dort möglich sein. Das geht so gar nicht!“, schreibt Rainer W. Buchholz, FDP-Kreisvorsitzender Bremen-Nord. Kritik gibt es von Buchholz auch für mangelnde Transparenz bei der Umsetzung der Reform. Der Bürgerschaftsabgeordnete hofft auf rege Beteiligung der Bürger bei der jetzt geplanten Diskussion der Reform in den Beiräten.