Der Spielplatz "Robinsönchen" gilt als einer der schönsten in Bremen. Er liegt idyllisch zwischen Ostertorsteinweg und Wallanlagen und ist bei gutem Wetter stark besucht. Seit ein paar Wochen gibt es am "Robinsönchen" allerdings ein Problem: Ratten haben sich auf dem Spielplatz breit gemacht. Die Nager huschen zwischen den Spielgeräten und in den Sandkisten herum, ganz ohne Scheu. Am Donnerstag ist der Spielplatz gesperrt worden, um des Rattenproblems Herr zu werden.
"Tatsächlich ist uns die Problematik auf dem Spielplatz "Robinsönchen" seit ein paar Wochen bekannt", sagt Fabio Cecere, Sprecher von Immobilien Bremen. Das stadteigene Unternehmen ist im Auftrag der Umweltbehörde, der das Grundstück gehört, für die Bekämpfung der Nager zuständig. Mit Bekanntwerden des Problems habe man im Juni sofort mit der Schädlingsbekämpfung begonnen und Köderboxen aufgestellt. "Die bisherige Bekämpfung durch den Schädlingsbekämpfer brachte allerdings bislang keinen Erfolg", erklärt Cecere weiter. Auch der Rückschnitt der Büsche an der Böschung durch den Umweltbetrieb Bremen (UBB) habe bislang noch nicht zur Verbesserung beigetragen.
Essensreste attraktiver als Köder
"Nachdem nun – zum Ferienbeginn – der Spielplatz geschlossen wurde, werden hier weitere Maßnahmen eingeleitet, um zu verhindern, dass neue Essensreste als bessere Futterquelle als die ausgelegten Köder die Ratten erneut anlocken", so Cecere. Wie lange die Kinder nicht auf dem Spielplatz toben dürfen, kann Cecere nicht sagen, das hänge vom Erfolg der Maßnahmen durch die Schädlingsbekämpfer ab. Der Anfraß der Köderboxen werde einmal wöchentlich kontrolliert und gegebenenfalls erneuert. Linda Neddermann, Sprecherin der Umweltbehörde: "Wir gehen davon aus, das Problem schnellstmöglich in den Griff zu bekommen."
Die Ursache für das Problem liegt nach Ceceres Ansicht im "Ensemble Wallanlagen". In diesem Bereich hielten sich ohnehin viele Nager auf. Die Wasserflächen sorgten ebenfalls dafür, dass die Tiere den Weg auf den Spielplatz fänden. "Begünstigt wird dieses Problem durch eine für Ratten besonders attraktive Versorgungssituation mit Essensresten in Abfallbehältnissen."
Zudem sei festzustellen, dass die Nagetiere ihre Scheu verloren haben. Nicht nur auf dem Spielplatz werden die Schädlinge bekämpft, auch in der direkten Nachbarschaft am Wilhelm-Wagenfeld-Haus laufen laut Cecere seit einiger Zeit Maßnahmen gegen das Ungeziefer.