Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Bremer Tischgespräch Döner für Gemüsefreunde

Das Klaus Kebab ist nicht irgendeine neue Dönerbude, sondern eine besondere: angefangen beim Ambiente mit Kerzen bis hin zum Döner, der eine echte Alternative für Gemüsefreunde sein soll.
01.12.2021, 18:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Döner für Gemüsefreunde
Von Temi Tesfay

Eine Holzbank mit bunten Kissen, mit Kerzen und Blumen dekorierte Tische, Hocker aus alten Getränkekisten und eine mit Pflanzen verzierte Decke samt Glühbirnen-Installation. Nein, ich beschreibe hier gerade kein stylisches Hipster-Café, sondern – eine Dönerbude. „Wir bieten Candle Light Kebab“, sagt Ferit Ovat und lacht. Er ist einer der beiden Inhaber des neuen Neustädter Dönerladens Klaus Kebab und sitzt mir zusammen mit seinem Partner Hüseyin Demirel gegenüber.

Er war zu lecker. Wir mussten ihn nach Bremen bringen.“
Hüseyin Demirel über Mustafa's Gemüsekebab aus München

Beide kennen sich aus der Grundschule, beide sind in der Neustadt aufgewachsen, beide lieben Kebab, aber keiner von ihnen heißt Klaus. Wie es zum besonderen Namen kam? „Alles fing vor drei Jahren an, als Ferit ein Praktikum in München absolvierte“, erzählt Demirel. Dort verabredeten sie sich, den berühmten Döner von Mustafa’s Gemüsekebab zu probieren. „Er war zu lecker“, erinnert sich der 26-jährige Betriebswirt an den Augenblick, der für ihn und den gleichaltrigen Wirtschaftsingenieur Ovat zum Aha-Erlebnis wurde: „Wir mussten ihn nach Bremen bringen.“

Eine Kopie wollten sie jedoch nicht anbieten. Erst recht nicht, weil Ovat sich entschloss, gänzlich auf Fleisch zu verzichten. Das Duo entschied, die unterschiedlichen kulinarischen Vorlieben zum Konzept zu machen: Eine Dönerbude, in der jeder – ob Fleisch- oder Gemüsefan – bekommt, was er will. Einen Döner wie beim Münchener Vorbild mit Hähnchen oder einen veganen Döner vom Seitan-Spieß.

„Die meisten haben Namen von türkischen Städten oder so“, sagt Ovat über die Namensfrage. „Wir wollten etwas, bei dem man direkt merkt: Die sind anders, die sind modern.“ So ist Klaus Kebab entstanden. Ein typisch deutscher Name und Deutschlands Fastfood Nummer eins: Zusammen soll diese Kombination für mehr stehen als eine Alliteration, die für Aufmerksamkeit sorgt – und für einen Döner, der Spaß macht.

Probiert und empfohlen: Wir probieren den "Klaus mit Seitan" (6,90 Euro). Dahinter verbirgt sich ein großer Döner, der klassisch mit Eisbergsalat, Tomaten, Gurken, Rotkohl, roten Zwiebeln, Petersilie, Schafskäse, frittiertem Gemüse, Dill belegt ist sowie zwei Soßen nach Wahl – hier eine scharfe und eine Dattelsoße – enthält. „Wir haben viele Seitan-Produkte getestet“, erzählt Ovat, „und diese Variante kommt dem klassischen Döner am nächsten. Sehr lecker.“ Für den Vegetarier ist dieser Döner perfekt: „Seitdem ich diese Variante habe, macht Döner-Essen endlich wieder Freude.“ 

Lesen Sie auch

Ich bin auch glücklich. Im Kleinen, weil diese würzige-saftige Imitatversion mich nach einem vorherigen Unglück wieder mit Seitan versöhnt. Und nicht zuletzt im Großen, weil dieser Döner, angefangen beim frittierten Gemüse bis hin zur hausgemachten Dattelsauce, eine originelle Kreation darstellt. Bei allem Lob gibt es aber auch Tadel: Das Gemüse ist zu lasch gewürzt, der riesige Dillzweig mehr schlecht als recht zu essen und das Brot verhältnismäßig zu dominant. Daher wäre meine Empfehlung die hier ebenso angebotene einfache Döner-Variante.  

Als Nächstes testen wir eine Bowl (7,90 Euro). Standardmäßig wird sie mit Eisbergsalat, Oliven, Hummus, Kisir, eingelegten Paprika, Champignons, Kichererbsen, Grillgemüse, Schafskäse, scharfer Soße und Granatapfelkernen sowie wahlweise mit Hähnchen, Seitan, Falafel oder Halloumi angeboten. Die Entscheidung für den Halloumi ist goldrichtig. Der paniert frittierte Grillkäse ist außen schön kross, innen weich und sehr aromatisch. Ganz klar gilt hier aber auch die Empfehlung, den Halloumi direkt zu verzehren, da er schnell dazu tendiert, wie Gummi zu schmecken. Das Beilagen-Orchester gefällt nicht nur als Fest für die Augen, sondern auch im abwechslungsreichen und frischen Geschmack. Allein das gegrillte Gemüse hätte auch hier wieder mutiger gewürzt werden können, ebenso fehlt mir beim Kisir der Kick. „Echt?“, wundert sich Ovat und erzählt, dass er sich allein an diesem Bulgursalat satt essen könnte.

Info

Klaus Kebab, Friedrich-Ebert-Straße 33, 28199 Bremen, geöffnet Dienstag bis Sonntag von 12 bis 21 Uhr, Montag geschlossen. 

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)