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Neues Stromnetz auf dem Freimarkt Schausteller wollen nicht zahlen

Es ist der 977. Freimarkt – und der erste mit neuem Stromnetz. Doch wer trägt die sechs Millionen Euro Kosten? Die Schausteller wollen sich daran nicht beteiligen.
24.10.2012, 16:25 Uhr
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Von Britta Schleßelmann

Es ist der 977. Freimarkt – und der erste mit neuem Stromnetz. Doch wer trägt die sechs Millionen Euro Kosten? Die Schausteller wollen sich daran nicht beteiligen, sie sehen die Grenze ihrer finanziellen Belastbarkeit erreicht. Über Gebühren und Rettungswege wurde gestern beim traditionellen Schausteller-Frühschoppen debattiert.

Für die meisten Bremer hätte die 977. Freimarktssaison nicht besser starten können: Sonne und milde Temperaturen lockten bereits an den ersten Tagen Hunderttausende auf die Bürgerweide. Kaum einer der Besucher ahnt jedoch, wie es hinter den Buden und Fahrgeschäften aussieht: Die Inhaber ärgern sich über hohe Gebühren, schlecht organisierte Rettungswege und fehlende Flächen für Wohnwagen. Beim traditionellen Schausteller-Frühschoppen wurde gestern gegenüber Stadtamt und Innenressort kräftig Kritik geübt.

„Der Markt begann mit einer hitzigen und turbulenten Aufbauphase“, so Rudi Robrahn, Schaustellerverbandsvorsitzender. Erst sei die Wasserversorgung nicht rechtzeitig fertig geworden, dann habe es noch einen Wasserrohrbruch gegeben. Noch am Sonnabend mussten Elektroleitungen verlegt werden, da die Belastung an einigen Punkten zu groß war.

Dieser Freimarkt ist der erste mit dem neuen Stromnetz. Allerdings ist noch nicht geklärt, wer die Kosten übernimmt. Andreas Kottisch, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD, machte klar, dass Bremen als Haushaltsnotlageland die Summe von rund sechs Millionen Euro nicht alleine tragen kann. Daher ist aus seiner Sicht eine Gebührenerhöhung für die Schausteller unvermeidlich.

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Diese Auffassung können die Verbandsvorsitzenden Rudi Robrahn und Susanne Keuneke nicht teilen: „Die Schausteller sind mit ihren Kosten an einer Grenze angekommen“, sind sie sich einig. Verglichen mit anderen Märkten würde ein Stellplatz auf dem Bremer Freimarkt die Schausteller teuer zu stehen kommen: Sie zahlen hohe Standgebühren, Werbemittel, Energiekosten, Anschlussgebühren und die Kosten für die Absperrung. Der Platz wird zudem von den Schaustellern in Eigenregie gereinigt: „Wir haben die Kanalsanierung bezahlt – und die ganze Bürgerweide mitfinanziert“, so Robrahn. „Wir sind zwar die Nutzer des Stromnetzes, aber wir bieten dafür auch etwas: Wir füllen die Bürgerweide mit Leben.“

Welche Folgen die Kosten für die Schausteller bereits jetzt schon haben lesen Sie in der Donnerstagsausgabe des WESER-KURIER.

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