Das ging schnell: Kaum drei Monate nach der Tat hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die drei mutmaßlichen Lüssumer Totschläger erhoben, die einen 15-jährigen auf dem Gewissen haben sollen.
Die drei mutmaßlichen Totschläger aus Lüssum werden sich vor Gericht verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft hat gegen die beiden 35 beziehungsweise 24 Jahre alten Brüder und ihren 15-jährigen Neffen Anklage vor dem Landgericht erhoben. Das bestätigte Sprecher Frank Passade auf Anfrage.
Den Männern und dem Jugendlichen wird vorgeworfen, in der Silvesternacht aus noch ungeklärten Gründen so massiv auf einen 15-jährigen syrischen Flüchtlingsjungen eingeprügelt zu haben, dass dieser einige Tage später an seinen massiven inneren Verletzungen starb. Anfang Januar nahm die Polizei bei einem Großeinsatz in der Lüssumer Heide zunächst die beiden älteren Verdächtigen fest, später auch den 15-Jährigen. Alle drei sitzen seither in Untersuchungshaft, sie sehen nun ihrem Prozess entgegen.
Die Gewalttat hatte in Lüssum tiefe Bestürzung in der Bevölkerung hervorgerufen und auch für Spannungen zwischen dortigen Ethnien gesorgt. Die mutmaßlichen Täter sind kurdische Jesiden. Muslimische Bewohner des Quartiers brachten bei einer Demonstration ihre Empörung über die Tat zum Ausdruck.