Es ist ein ausgewählter Kreis, der alljährlich im Sommer das Bremer Rathaus besuchen darf. Im vergangenen Jahr waren 63 Schülerinnen und Schüler aus dem Land Bremen der Einladung gefolgt. Sie alle hatten kurz zuvor die magische Grenze von 823 Punkten erreicht. Wer das schafft, darf sich über eine makellose Note 1,0 auf dem Abiturzeugnis freuen.
Von einer sogenannten Noteninflation ist in den vergangenen Jahren nichts zu spüren gewesen: Die Durchschnittsnote, mit der Bremer Schüler das Abitur abschließen, hat sich seit 2015 kaum verändert. Auch im Vergleich der Bundesländer belegt Bremen in dieser Rangliste einen Mittelfeldplatz.
Ärger gibt es um das Zeugnis trotzdem immer wieder. Bei den diesjährigen Abiturprüfungen hatten vermeintlich zu schwierige Aufgaben in der Matheklausur für Proteste in der Schülerschaft gesorgt. Zu Recht befand dann auch die Bildungsbehörde und passte die Noten an.

Das Lieblingsfach der Bremer Abiturienten
Weniger Diskussionen gibt es traditionell in anderen Fächern. Überhaupt kann die Mathematik auch bei der Wahl der Leistungsfächer an Oberschulen nicht mit den Sprachen mithalten. Geht es nach dieser Rangliste, ist Englisch mit klarem Vorsprung das Lieblingsfach der Bremer Abiturienten. Nach den Herbstferien geht es für die Abschlussjahrgänge und alle anderen Schüler ab diesem Montag wieder zurück in die Einrichtungen.
Auch wenn in Bremen viele Schüler die Schule mittlerweile mit dem Abitur in der Tasche verlassen, spielen andere Abschlüsse weiter eine wichtige Rolle. Die Zahl der Realschulabschlüsse ist zuletzt gestiegen und mit der allgemeinen Hochschulreife fast auf gleicher Höhe. Erneut gestiegen ist auch die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die die 178 allgemeinbildenden Schulen im Land Bremen ohne Abschluss verlassen haben: 608 waren es im vergangenen Jahr, 2018 lag die Zahl bei 564.
Gemessen an der Bevölkerung, ist das nach Angaben des Statistischen Bundesamtes der bundesweit zweitschlechteste Wert – nur Sachsen-Anhalt verzeichnet demnach noch mehr Schulabgänger ohne Abschluss.
Neben den allgemeinbildenden Schulen gibt es im Land Bremen 33 berufsbildende Schulen. Der überwiegende Teil der Berufsschüler lernt dort im dualen System. Das heißt, die Schüler verbringen – meistens blockweise – jeweils Zeit in der Berufsschule und in einem Betrieb. Zwischen 200 Ausbildungsberufen können die Schüler in diesem System nach Angaben der Bildungsbehörde wählen.
