Die Verteilung der iPads an den Schulen geht voran: 8500 Geräte sind bereits an die Lehrkräfte verteilt worden, bis zu den Weihnachtsferien sollen auch sämtliche Schülerinnen und Schüler ihre Tablets auf Leihbasis erhalten. Dabei werden Kinder und Jugendliche aus schwierigen sozialen Verhältnissen bevorzugt behandelt, für sie sind 30.000 iPads vorgesehen. Möglichst zu Beginn des kommenden Jahres sollen laut Bildungsressort auch pädagogische und im Sozialdienst tätige Mitarbeiter mit iPads ausgestattet werden. Dafür sollen Finanzmittel aus dem Digitalpakt abgerufen werden.
Im Land Bremen sind nach Behördenangaben jetzt alle Lehrkräfte mit iPads versorgt. Gleiches gilt für die rund 600 Referendarinnen und Referendare an den öffentlichen Schulen und die Vertretungen aus der Stadtteilschule. Insgesamt hat Bremen 100.000 iPads bestellt. „Sie müssen aber zum größten Teil noch in Bremen ankommen und an die Schulen ausgeliefert werden“, sagt Annette Kemp, Sprecherin des Bildungsressorts. Einige Schüler haben ihre iPads allerdings schon in Empfang genommen. Der Hintergrund: An Schulen mit entsprechendem Sozialindex soll ein Probelauf klären, wo es bei Anwendung der Geräte haken könnte.
Schwieriger als in den Schulen gestaltet sich die digitale Grundausstattung der Kitas. Wie berichtet, hatten die Landesleitung der Kitas der Bremischen Evangelischen Kirche kürzlich ein Tablet pro Gruppe gefordert. Doch daraus wird vorerst nichts. Laut Kemp soll es lediglich ein Tablet für jede Kita geben. Zur Begründung verwies sie auf die Mischung aus privaten und städtischen Trägern im Bereich der Kindertagesstätten.
iPads erfüllen Gütekriterien am besten
Gegenüber Kritikern verteidigte Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD) die Anschaffung der iPads – so nennt der US-Technologiekonzern Apple seine Tablets. Damit geht ein zweijähriges Pilotprojekt mit den iPads zu Ende, das aus Sicht der Bildungsbehörde erfolgreich verlaufen ist. Im Vorfeld des Pilotprojekts seien auch auf Windows oder Android basierende Endgeräte erprobt worden, so Bogedan in der jüngsten Fragestunde der Bürgerschaft auf eine Anfrage der FDP. Die konkurrierenden Betriebssysteme hätten die geforderten Gütekriterien aber nicht im selben Umfang erfüllen können wie die iPads.
Konkret nannte Bogedan in diesem Zusammenhang die „hohe Benutzerfreundlichkeit“ der Geräte. Zudem hätten die Schulen ein positives Feedback zum bisherigen Pilotbetrieb gegeben. In Kombination mit der Apple-Classroom-App böten die iPads ein hohes Maß an pädagogischer Steuerungsmöglichkeit. Weitere Pluspunkte sind laut Bogedan die hervorragenden Möglichkeiten zur Administration und die Kompatibilität mit den bereits vorhandenen IT-Betriebsstrukturen der Schulen. Ebenso überzeugend wirkte auf die Bildungsbehörde, dass die Hersteller eine Betreuung über fünf Jahre zusicherten und kurzfristige Beschaffungsoptionen gewährleistet seien.