Nach der Hitze kam das Unwetter: Nachdem das Thermometer in Bremen und Niedersachsen am Mittwoch und Donnerstag Temperaturen von weit über 30 Grad angezeigt hatte, hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) für den Nachmittag eine amtliche Unwetterwarnung für die Region herausgegeben. Neben Bremen waren vor allem die Landkreise Osterholz, Rotenburg, Verden, Diepholz und Oldenburg betroffen.
Es zogen schwerem Gewitter mit heftigem Starkregen und Hagel über die Region.
Bremer Feuerwehr zieht Unwetterbilanz
Die Bremer Feuerwehr teilte am frühen Donnerstagabend auf Nachfrage des WESER-KURIER mit, dass es vor allem im Bremer Westen – in Gröpelingen und Oslebshausen – eine Einsatzhäufung gegeben habe. Man sei zu 55 unwetterbedingten Einsätzen ausgerückt. Personenschäden oder signifikante Sachschäden habe es jedoch nicht gegeben. Vielmehr habe es sich bei den Einsätzen um umgestürzte Bäume gehandelt, die auf Autos gestürzt waren. Auch ein Gebäude in Ohlenhof sei in Mitleidenschaft gezogen worden.
Während des Unwetters habe es zudem mehrere Anrufe aus Oslebshausen und Gröpelingen gegeben, bei denen von einer massiven Rauchausbreitung berichtet wurde. Wie der Sprecher der Feuerwehr erklärte, habe sich eine große schwarze Wolke in der Gegend ausgebreitet. Dabei habe es sich aber um keinen Brand, sondern vielmehr um wetterbedingtes Staubaufwirbeln gehandelt.
Bahnverkehr Richtung Hamburg wegen Unwetterschäden gestört
Während die Schäden in Bremen überschaubar blieben, hatte das Unwetter Auswirkungen auf den Bahnverkehr in der Region. So gab es bei den Metronom-Linien aus und nach Hamburg Zugausfälle und Streckensperrungen – wie das Unternehmen mitteilte, seien zwei Züge wegen Sturmschäden liegen geblieben.

Ein Metronom ist nach dem Unwetter am Bahnhof in Tostedt gestrandet.
Passagiere übernachten in Tostedt im Zug
Nach Informationen des WESER-KURIER musste Fahrgäste teilweise lange auf Ersatzbusse warten. In Tostedt waren von 22 Uhr an auch Helfer vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) vor Ort, um Passagiere mit Wasser und Müsliriegel zu versorgen. Dort soll erst um 1 Uhr nachts der erste Ersatzbus angekommen sein. Weil die Kapazitäten jedoch gering waren, haben sich einige Fahrgäste für eine Übernachtung im Zug entschieden. Erst um 3.30 Uhr konnten die Bahn weiterfahren.
Mittlerweile ist die Strecke wieder frei. Das teilte die Deutsche Bahn, die Betreiberin der Strecke ist, am Freitagmorgen mit. Es kann jedoch noch zu Verspätungen kommen.
+++ Dieser Artikel wurde zuletzt am 5. August 2022 um 6.30 Uhr aktualisiert. +++