Die Szenen, die sich am Montagabend am Achterdieksee abgespielt hatten, waren unerträglich. Erneut wurde ein Einsatz von Polizei und Rettungskräften von zahlreichen Schaulustigen behindert. Es mag auf Facebook, Instagram, Snapchat oder Tik-Tok ganz schick sein, Bilder aus dem Urlaub, vom leckeren Essen, hübschen Klamotten, schönen Stränden oder Schirmchen-Drinks zu posten. Alles in Ordnung. Aber Bilder von Rettungseinsätzen sind nicht cool, sie haben keine Likes oder Herzen verdient, sondern allein einen Shitstorm.
Überlebenskampf verbietet sich für Zuschauer. Das haben am Sonnabend die dänischen Fußballspieler unter Beweis gestellt, die sofort einen Sichtschutz um ihren kollabierten Mannschaftskameraden Christian Eriksen und die Sanitäter gebildet hatten. Sichtschutz, das wäre eine gute Strategie am Unglücksort: Einfach dem Geschehen den Rücken zuwenden und Polizei und Notarzt ungehindert ihre Arbeit machen lassen. Die haben in solchen Situationen nämlich wirklich Besseres zu tun, als Gaffer fernzuhalten.