Wenn Straßen wegen Bauarbeiten gesperrt werden, heißt das normalerweise: kein Durchkommen für alle, die nicht direkt an den Arbeiten beteiligt sind. Das bedeutet dann auch oft, dass Anwohner ihre Mülltonnen nicht wie gewohnt einfach an den Bordstein stellen können und stattdessen während der Bauzeit neue Sammelstellen eingerichtet werden. An der Finkenau in Oslebshausen gab's am Mittwochmorgen eine Ausnahme – sehr zur Freude von Familie Würdemann. Rückwärts schob sich ein Müllwagen bis zu ihrem Haus, wo die Überreste ihrer alten Küche auf ihre Abholung warteten. "Ruckzuck war alles erledigt", sagt Nicole Würdemann, "auch die Bauarbeiter haben mitgeholfen. Das lief wirklich ganz toll."
Der Sperrmüll sei schon lange angemeldet gewesen, sagt die Bremerin. "Wir renovieren gerade unsere Küche, und wegen Folgearbeiten musste es auch genau dieser Termin sein." Um auf Nummer sicher zu gehen, fragten die Würdemanns beim Amt für Straßen und Verkehr (ASV) und bei Polier Tino Colagualano nach. Bauleiter Wael Youssef plante dann kurzfristig um, damit der Bagger, der zurzeit in der Straße im Einsatz ist, für die Sperrmüll-Abholung pausierte. "Das eine spontane Geschichte", sagt Bauleiter Wael Youssef. "Wir helfen, wo wir können."
Normalerweise weise die Bremer Stadtreinigung das ASV beziehungsweise dann die beauftragten Firmen auf solche Termine wie eine schon lange im Vorfeld bestellte Abholung von Sperrmüll hin. "Genauso läuft es mit den Anwohner-Informationen, die wir dann in den Haushalten verteilen", sagt Youssef. "Aber es kommt auch vor, dass wir solche Dinge kurzfristig einplanen müssen."
Im Moment wird An der Finkenau in Oslebshausen auf einer Länge von knapp 200 Metern der Asphalt erneuert. Die Sperrung dauert noch bis Freitag, 5. November. Weitere Arbeiten sind zwischen Freitag, 19. und Sonntag, 21. November, in der Werftstraße geplant. Auch dort wird die Fahrbahn erneuert, nachdem Anwohner das ASV über mehrere Schlaglöcher informiert hatten.