Der Bremer Rennverein hat einen neuen Präsidenten: Frank Lenk übernimmt dieses Amt und tritt damit die Nachfolge von Tonya Rogge an, die bei der Jahreshauptversammlung im Juli dieses Jahres nicht wieder kandidiert hatte. Lenk, der seit Anfang 2014 bereits dem Vorstand angehört und seither als Vereinssprecher agiert, wurde indes nicht von seinen Vorstandskollegen auf diesen Posten gehoben. Vielmehr gehorchte der Verein der Satzung, die für so einen Fall vorsieht, dass das älteste Vorstandsmitglied quasi zum Alterspräsidenten aufsteigt. „Vielleicht werden wir das Thema im neuen Jahr nochmal aufrollen“, sagt Frank Lenk. „Zunächst aber ist diese Position damit besetzt und es gibt nach außen hin einen Ansprechpartner.“
Einen Ansprechpartner, der auch weiterhin als Sprecher des Traditionsklubs auftreten wird. Lenk freut sich über diese neue Aufgabe, er sieht das Präsidentenamt als Herausforderung in einer herausfordernden Zeit. „Ich will etwas bewegen – und ich kann etwas bewegen“, sagt Lenk über seine Motivation. In den zurückliegenden zwei Amtsperioden im Vorstand habe er bereits viel Verantwortung übernommen und auch eine große Nähe zu den Mitgliedern und den Vorstandskollegen aufgebaut.
Es waren ereignisreiche Amtszeiten, in denen der Rennverein als Pächter sein Geläuf und seine Heimstätte verloren hat. Der letzte große Renntag auf der Galoppbahn in der Vahr fand Ostern 2018 statt. Seither kämpft und ringt der Klub an vielen Stellen darum, auch ohne Veranstaltungen wahrgenommen zu werden. In puncto Nachnutzung des Rennbahnovals wolle man Teil des laufenden Prozesses sein, hatte der 61-Jährige immer wieder betont. „Die Kernbotschaft lautet: Wir wollen weitermachen. Wir wollen auch in der Zukunft Renntage veranstalten“, betont Frank Lenk. Aber es sei ein mühsamer Prozess.

Frank Lenk ist neuer Präsident des Bremer Rennvereins.
Reichlich Klärungsbedarf
Zwischennutzung, Nachnutzung: Derzeit wird an verschiedenen Stellen konzeptionell darüber nachgedacht, welche Ideen auf dem 36 Hektar großen Areal umgesetzt werden sollten oder könnten. Kurz-, mittel- und langfristig. Der Rennverein hat ebenfalls Ideen, „wir sind im Austausch mit der Zwischenzeitzentrale, dem Sportamt und dem Landessportbund“, sagt Frank Lenk. Man verweigere sich nicht, man wolle niemandem ein Alibi geben, sondern stünde für alle Gespräche zur Verfügung. Der Klubpräsident hat dabei aber auch festgestellt, dass es noch reichlich Klärungsbedarf gibt.
„Unsere Mitglieder“, sagt Lenk, „haben eine klare Haltung: Sie wollen, dass der Galopprennsport in Bremen reanimiert wird. Das ist der Auftrag der Mitglieder an den Vorstand.“ Das fünfköpfige Gremium mit Lenk, Daniel Krüger, Jan Henrik Többe, Thomas Maruhn und Moritz Becher hat diesen Auftrag angekommen. „Im Herbst nächsten Jahres“, betont Frank Lenk, „möchten wir gerne zwei Renntage ausrichten. Das ist unser Ziel.“