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Triumph gegen Eisbären Berlin Pinguins zurück an der Spitze

Die Fischtown Pinguins dominieren die Deutsche Eishockey-Liga und setzen sich mit einem 5:1-Sieg gegen die Eisbären Berlin an die Spitze. Der Traum vom ersten Halbfinaleinzug in der Klubgeschichte lebt.
07.01.2024, 16:45 Uhr
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Pinguins zurück an der Spitze
Von Jean-Julien Beer

Die Fischtown Pinguins dominieren die Deutsche Eishockey-Liga wie nie zuvor: Am Sonntag gewann die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch das Spitzenspiel gegen den bisherigen Tabellenführer Eisbären Berlin auch in dieser Höhe verdient mit 5:1 und steht nun selbst wieder ganz vorne. Vor 4647 Zuschauern in der ausverkauften Bremerhavener Eisarena boten die Pinguins mal wieder eine herausragende Vorstellung und liegen in der Tabelle nun drei Punkte vor dem ruhmreichen Hauptstadtverein. Damit reifen die Träume der Pinguins weiter, erstmals in der Klubgeschichte mindestens das Halbfinale in den Play-off-Spielen der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zu erreichen – und vielleicht sogar mehr.

Die Bremerhavener glänzen in dieser Saison unter anderem mit der besten Überzahlquote der Liga – und das zeigten sie direkt auch im Topspiel: Jan Urbas schoss auf Vorarbeit von Ziga Jeglic aus der Distanz aufs Tor, als Berlin erstmals in Unterzahl agieren musste. Sieben Minuten waren da gespielt. Es war ein typischer Urbas-Schuss aus dem Hinterhalt, vor dem Tor noch minimal abgefälscht von Christian Wejse, dem der Treffer für die Statistik zugeschrieben wurde.

Im Grunde war es aber eine Co-Produktion von Jeglic und Urbas, und deren starke Form ist in dieser Saison ein wesentlicher Faktor für die Top-Platzierung der Pinguins. Gemeinsam kommen sie auf über 20 Tore und mehr als 40 Assists. Trainer Thomas Popiesch weiß, was er an den beiden Slowenen hat: „Es ist wichtig, eine starke erste Reihe zu haben, die einen auch durch schwierigere Phasen einer Saison trägt.“ Jedoch sieht Popiesch auch andere Gründe für die starke Saison seiner Mannschaft, wie er am Mikrophon des Senders Magentasport betonte. „Die defensive Arbeit ist auch wichtig, das wird manchmal ein wenig unterschätzt, weil die Jungs vorne mit ihren Toren und Vorlagen im Mittelpunkt stehen. Wir wollen aber als gesamte Mannschaft kompakt stehen, die Räume schließen und uns auch in Unterzahl dazwischenwerfen.“

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Popiesch war bemüht, die Erwartungen vor dem Duell der beiden Spitzenmannschaften wenigstens etwas zu dämpfen. Eigentlich sei es nur ein Spiel von sehr vielen in dieser Hauptrunde, genauer gesagt das 36. Spiel. „Es ist ein sehr enger Spielplan im Moment und wir versuchen, diese Spiele alle gleich wichtig zu nehmen“, sagte der Trainer, „aber klar, so ein Heimspiel gegen die Eisbären Berlin ist schon etwas Besonderes.“ Beide Mannschaften hatten vor dem direkten Duell 72 Punkte auf dem Konto, sie haben sich etwas abgesetzt vom breiten Verfolgerfeld.

Mit der frühen Führung im Rücken spielte Bremerhaven mutig auf und hätte durch Ross Mauermann auf 2:0 stellen können, doch das verhinderte der Berliner Torhüter Jake Hildebrand, der derzeit auf die beste Fangquote der DEL verweisen kann. Auch in weiteren Powerplay-Phasen gegen die undisziplinierten Gäste wäre eine höhere Führung möglich gewesen, doch die Pinguins brachten den Puck trotz schnellen und druckvollen Spiels in diesem ersten Drittel kein zweites Mal über die Linie.

Im Mitteldrittel überstanden die Bremerhavener eine ärgerliche Unterzahl wegen eines Wechselfehlers unbeschadet. Colt Conrad musste da auf die Strafbank, weil für einen kurzen Moment sechs Pinguins-Spieler auf dem Eis standen. Doch kaum war Conrad zurück, da haute er den Puck mit einer echten Willensleistung zum 2:0 ins Netz – es war das zehnte Saisontor des Kanadiers. Zum Tollhaus wurde die Arena sechs Minuten vor Ende des Drittels, als Wejse einen Konter zur 3:0-Führung abschloss. Da roch es in Bremerhaven schon sehr nach der erneuten Tabellenführung.

Die Pinguins spielten gegen die gar nicht mal schwachen Berliner sehr effizient und hatten einen sicheren Torwart im Rücken, denn Kristers Gudlevskis hielt einmal mehr richtig stark. Chancenlos war er jedoch beim Anschlusstor durch Tobias Eder, der aus dem Handgelenk genau in den Winkel traf. Colt Conrad brachte die Situation vor dem Schlussdrittel auf den Punkt, als er sagte: „Wir denken, dass wir die bessere Mannschaft sind – aber das denken die Berliner auch.“

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Jedoch: Auf dem Eis gezeigt haben es am Wochenende im direkten Duell nur die Pinguins. Zum Beispiel in Person von Felix Scheel, der das Ergebnis nach einem wichtigen Scheibengewinn von Anders Grönlund auf 4:1 schraubte und seinen Treffer mit der Siegerfaust feierte. Es war ein Tor genau nach dem taktischen Konzept von Thomas Popiesch, der seine Spieler vorab darauf getrimmt hatte, die spielstarken Eisbären mit vollem Einsatz vom Puck zu trennen und dann selbst Tempo nach vorne aufzunehmen. Pinguins-Urgestein Ross Mauermann erhöhte danach sogar noch auf 5:1 – so wurde das Ergebnis zu einer kleinen Machtdemonstration. „Spitzenreiter, Spitzenreiter“, riefen die begeisterten Fans in der vollen Eisarena.

Durch die Niederlage in Bremerhaven verloren die Berliner nicht nur die Tabellenführung, sie verpassten auch einen neuen Rekord in der Geschichte der DEL: Ein Sieg hätte den 13. Auswärtserfolg in Serie bedeutet, das gab es noch nie. Die Bestmarke steht also weiter bei zwölf Auswärtssiegen. Am Freitag folgt für die Pinguins das nächste Heimspiel gegen einen ruhmreichen Verein, diesmal gegen die Kölner Haie (19.30 Uhr). Auch dieses Spiel ist bereits ausverkauft.

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