Es war gewiss kein hochwertiges Basketball-Spiel. Es war aber hochspannend – und brachten den Eisbären Bremerhaven zwei wertvolle Punkte im Kampf um die Play-off-Plätze in der 2. Bundesliga Pro A. Das Team von Trainer Steven Key siegte bei EPG Koblenz mit 62:58. Die Bremerhavener lagen während des gesamten Spiels nicht einmal hinten, in den Schlussminuten wurde es jedoch ein Nervenspiel. Den Bremerhavenern gelangen in den letzten zehn Minuten ganze acht Punkte. Doch weil auch den Koblenzern zu viel missriet, hielt der knappe Vorsprung. Trotz einer äußerst schwachen Ausbeute von nur elf Prozent erfolgreichen Dreier-Quote siegten die Eisbären.
Mit dem Spiel in Koblenz waren sie ins letzte Drittel der Hauptrunde eingetreten – und in eine herausfordernde Periode. Bereits an diesem Sonntag folgt das nächste Spiel, in der Bremerhavener Stadthalle ist Rasta Vechta II zu Gast (15 Uhr). Und nur eine Woche später soll es richtig voll werden in der Bremer ÖVB-Arena, in der die Eisbären die Uni Baskets aus Münster empfangen (15 Uhr). Vor einigen Woche wurde in Bremerhaven das Projekt "Mission 7001" beschlossen. Mehr als 7000 Besucher wollen die Basketballer in die Halle locken, so viel wie noch nie in der Pro A.
Bereits zwei Stunden vor Tip-off soll ein attraktives Rahmenprogramm starten, Gewinnspiele locken mit hochwertigen Preisen. Mehr als 4100 Tickets seien bereits geordert worden, meldete der Klub jüngst. Erreicht er sein ambitioniertes Ziel, wäre dies die höchste Zuschauerzahl in der Pro A seit zehn Jahren – und laut einer Eisbären-Veröffentlichung Rang zwei in der ewigen Publikumsliste. Lediglich vor 13 Jahren seien einmal mehr Fans zu einem ProA-Spiel gekommen, als der FC Bayern noch Zweitligist war. 12.200 Besucher kamen damals zu einem Heimspiel in München.
In Koblenz lief es am Freitagabend zunächst bestens für die Gäste. Anders als die Baskets zeigten sie sich sofort sehr konzentriert, waren in der Defensive sehr beweglich und aufmerksam und ließen in den Angriffen dem Gegner kaum Zeit, sich zu sortieren. Folge: Als das erste Viertel schon zur Hälfte gespielt war, führten sie mit 12:2. Auf diese Weise ging es zwar nicht weiter, aber zur Halbzeit hatten die Gastgeber den Rückstand immer noch nicht aufgeholt. Zwischenzeitlich betrug er nur noch vier Punkte, zum Seitenwechsel waren es aber wieder acht. Die Eisbären lagen mit 40:32 vorn. Der Vorsprung hätte deutlich höher ausfallen können, wenn es von der Dreierlinie besser geklappt hätte. Nur einer von neun Versuchen landete im Korb.
Die Dreier-Quote blieb die sprichwörtliche Achillesferse der Bremerhavener. Und doch konnten sie die Baskets immer noch auf Distanz halten. Koblenz kam einmal bis auf einen Punkt heran, in den Schlussdurchgang ging es aber mit einem Vorsprung für die Eisbären (55:50). Der war zwar in der hektischen Schlussphase beim 57:57 dahin. Doch es ging noch gerade so gut für Bremerhaven. Nach zahlreichen Fehlwürfen der Kollegen verwandelte wenige Sekunden vor Schluss Franklin Jordan Giles den letzten Freiwurf.
Eisbären: Cook (7), Giles (5), Frierson (6), Larysz, Reischel (9), Breitlauch (2), Charles, Oehle (16), Henningsson (4), Drescher (3), Hornsby (10)