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Eishockey-Play-offs Niederlage gegen München: Ende der Eiszeit für die Pinguins

Bremerhavens Eishockeysaison ist beendet: Im sechsten Spiel der Play-off-Serie mussten sich die Fischtown Pinguins dem Favoriten EHC München mit 1:2 geschlagen geben. "Das ist hart", sagte Trainer Popiesch.
26.03.2023, 18:55 Uhr
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Niederlage gegen München: Ende der Eiszeit für die Pinguins
Von Frank Büter

Bremerhavens Eishockeysaison ist beendet: Im sechsten Spiel der Play-off-Serie mussten sich die Fischtown Pinguins in eigener Halle dem Favoriten EHC München mit 1:2 (0:0, 1:1, 0:1) geschlagen geben. Die vierte Niederlage in diesem Viertelfinale bedeutete das Aus für das Team von der Nordseeküste, das vom treuen Publikum bei einer Ehrenrunde mit lautstarkem Beifall in die lange Sommerpause verabschiedet wurde. "Die Mannschaft hat bis zur letzten Sekunde gefightet und alles gegeben", sagte Pinguins-Trainer Thomas Popiesch. Auch er war sichtlich enttäuscht. Der aufmunternde Beifall der Fans war in diesem Moment so kurz nach der Schlusssirene ebenso ein schwacher Trost wie die anerkennenden Worte von Münchens Star-Trainer Don Jackson: "Respekt, Bremerhaven hat uns alles abverlangt."

Tatsächlich hat der Underdog aus Fischtown eine herausragende Serie gespielt. Das Team durfte an diesem Sonntag bis ins letzte Drittel hinein auf ein siebtes Spiel in München hoffen. Allein das hatten nur die kühnsten Anhänger zu hoffen gewagt. Die Pinguins waren schließlich als krasser Außenseiter in dieses Viertelfinale gegangen, hatten aber völlig überraschend die beiden ersten Vergleiche gewonnen und München so zumindest dieses sechste Spiel abgerungen. Sie hatten also gegen den Meisterschaftsaspiranten ein finanziell lukratives drittes Heimspiel vor ausverkauftem Haus erzwungen, was nicht zuletzt den Schatzmeister gefreut haben dürfte. "Das ist top", sagte auch Bremerhavens Teammanager Alfred Prey. "München ist die Übermannschaft der Liga. Für uns ist es eine Ehre, dass wir diese Serie spielen durften."

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Während München ohne Änderungen im Aufgebot aufs Eis ging, hatte Thomas Popiesch das Line-up in diesem achten K.o.-Spiel innerhalb von nur 19 Tagen etwas verändert. Hinten verteidigten diesmal Philip Samuelsson mit Patch Alber und Vladimir Eminger mit Moritz Wirth. Zudem tauschten die Außenstürmer Antti Tyrvainen und Jake Virtanen die Reihen. Sein Team solle mit Freude spielen und Spaß an der Serie haben, hatte Popiesch vor der Partie bei Magenta-Sport gesagt. "Wir müssen wieder zu unseren Stärken finden, uns im Spiel das Selbstvertrauen erarbeiten und die Zuschauer mitnehmen." Vor allem aber ging es auch darum, Münchens Offensive wirkungsvoll zu bekämpfen. Drei Siege bei 14:2 Toren und in Summe mit 87:48 Torschüssen – das sind Zahlen, die die Dominanz des Hauptrundensiegers in den jüngsten Partien unterstreichen.

Die Zuschauer sahen ein spannendes, aber torloses erstes Drittel mit leichten Vorteilen für die Gäste. Pakes, Smith, Kastner und Ehliz verbuchten gute Chancen, die der aufmerksame Pinguins-Goalie Maxi Franzreb aber allesamt zunichte machte. Zudem traf Blum im Powerplay nur die Latte des Bremerhavener Tores. Auf der Gegenseite verzeichnete Samuelsson die beste Gelegenheit, scheiterte aber an Nationaltorhüter Mathias Niederberger. Das zweite Drittel begann dann wie gemalt für die Hausherren. Binnen 28 Sekunden mussten die Münchener Schütz und Hager auf die Strafbank – und bei 5:3-Überzahl war es Phillip Bruggisser, der nach Ablage von Ziga Jeglic mit einem Direktschuss die Führung erzielte (24.) und die Kulisse zum Beben brachte.

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"Das war ein typisches Bruggi-Tor", jubilierte Teammanager Alfred Prey. Kurz darauf hätte Jan Urbas sogar das 2:0 nachlegen können, eigentlich sogar müssen, doch der Pinguins-Kapitän blieb an Niederberger hängen. "Wir spielen großartig", jubilierte Torschütze Bruggisser und ergänzte mit einem Lächeln: "So kann es weitergehen." Das Lächeln war indes schnell wieder dahin, als Yazin Ehliz auf der Gegenseite nicht attackiert wurde und mit einem Distanzschuss zum 1:1 erfolgreich war. Ein Treffer aus dem Nichts, bei dem Keeper Franzreb gar nicht gut aussah (30.). In der Folge übernahm München wieder das Kommando. Mit Pfostenglück, Geschick und Franzreb, der seinen Fehler gleich mehrfach ausbügelte, überstand Bremerhaven die Druckphase aber schadlos und ging mit diesem Unentschieden in die zweite Pause.

Im Schlussdrittel nahmen die Pinguins dann ihr Herz noch einmal in die Hand. Sie bewiesen Mut, und sie gaben alles. Das Publikum stand wie eine Wand hinter dem Heimteam, das ungemein engagiert zu Werke ging. "Es wäre historisch, München in ein siebtes Spiel zu zwingen", sagte Prey voller Hoffnung auf einen dritten Sieg. Bremerhaven verlagerte das Spiel zunehmend in des Gegners Hälfte. Bremerhaven machte Druck. Brachte Scheiben vor das EHC-Gehäuse. Und wieder war es Jan Urbas, der freistehend eine Riesenchance vergab und für entsetzte Mienen auf den Rängen sorgte. (47.). So kam es, wie es kommen musste: Nach einer umstrittenen Zeitstrafe gegen Wirth erzielte München im Powerplay durch Chris DeSousa den Treffer zum 2:1-Endstand (52.). "Es ist hart, dass wir ausgerechnet in der Phase, in der wir unser bestes Drittel spielen, in Rückstand geraten", sagte Popiesch. "Aber wir können der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat gekämpft und alles reingeworfen."

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