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Fischtown Piguins siegen 3:2 in Nürnberg Hochspannung mit Goalie Franzreb

In seinem ersten DEL-Einsatz für die Pinguins bewahrt Goalie Maximilian Franzreb sein Team vorm K.o. - die Bremerhavener siegen in Nürnberg schließlich in der Verlängerung mit 3:2.
19.09.2021, 18:16 Uhr
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Hochspannung mit Goalie Franzreb
Von Olaf Dorow

Endlich dürfen wieder Zuschauer in die Eisarenen der Republik, am Sonntag waren es in Nürnberg mehr als 3000. Dass diese nicht nur mal wieder in der Halle sein, sondern spannendes Eishockey erleben wollen, darf man schwer annehmen. Insofern wurde wirklich alles richtig gemacht an diesem Eishockey-Sonntag im Frankenland. Viel mehr Spannung lässt sich wohl kaum noch erzeugen: Im DEL-Spiel zwischen den Nürnberg Ice Tigers und den Fischtown Pinguins aus Bremerhaven wendete sich das Blatt, ehe es sich noch einmal wendete. Und danach war für die Pinguins eigentlich gleich zweimal alles vorbei, ehe es doch nicht vorbei war. Und das Team kurz vor dem Ende der Verlängerung tatsächlich noch mit 3:2 siegte. Die Kluft zwischen null Punkten, die es beinahe geworden sind, und zwei Punkten, die es hingegen wurden, war kleiner als ein Eishockey-Puck.

„Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt. Es geht so schnell, das ist Eishockey“, sagte Pinguins-Manager Alfred Prey. Was die letzten Minuten dieses auch in den verschiedenen Statistiken recht ausgeglichenen Spiels anbelangt, lässt sich das schwer widerlegen. Es stand in der regulären Spielzeit 2:2, als in der allerletzten Sekunde der Nürnberger Tim Bender allein auf das Pinguins-Tor von Goalie Maximilian Franzreb zustürmte. In den 60 Minuten zuvor hatte es zahlreiche Chancen gegeben, aber die hier war größer als alle anderen. Franzreb parierte jedoch!

Womöglich hätte anschließend die Videoaufzeichnung ergeben, dass Benders Schuss erst nach der Sirene abgefeuert wurde. Sicher konnte man sich da aber nicht sein. Franzreb hielt die Pinguins also im Spiel. „Für mich war er mit der Matchwinner“, sagte Prey. Nach seinem glänzenden Einstand in der Champions League konnte sich der 25-jährige Goalie auch in seinem ersten DEL-Spiel für die Pinguins auszeichnen.

Denn er bewahrte sein Team in der Overtime gleich noch ein zweites Mal vor dem K.o. Nach einem aus Alfred Preys Sicht eher schmeichelhaften Penalty für Nürnberg blieb er im Duell mit Tyler Sheehy der Sieger. Er fing den Puck. Das Overtime-Spielchen Drei-gegen-Drei konnte weitergehen. „Und die Parade von Maximilian war für unser Team so eine Art Weckruf“, sagte Prey im Gespräch mit dem WESER-KURIER. Franzreb sagte beim übertragenden Sender Magenta Sport: „Am Ende haben wir einen Weg zum Sieg gefunden“. Und ja, natürlich sei er froh, den Puck gehalten zu haben. Er sei überhaupt sehr froh, endlich wieder in der DEL spielen zu können. Die Pinguins hatten ihn vom Zweitligisten Bad Tölz geholt.

Es sah in der Tat sehr lebendig aus, wie nach diesem Weckruf schließlich Marcus Vikingstad auf Ross Mauermann passte und dieser das umjubelte 3:2 erzielte. Dieser quasi haarscharf erzielte Erfolg, urteilte Prey, zeige sehr deutlich, dass es nur mit voller Prozentzahl an Konzentration und Einsatz gehe. „Es wird jedes Spiel auf des Messers Schneide stehen“, prophezeite Prey für die noch recht junge Saison.

Immerhin haben die Bremerhavener jetzt zum Saisonstart schon mal sieben von maximal zwölf möglichen Punkten eingesammelt. Sie sind drin in der Saison, sollte man annehmen.

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Dass es, wie der Manager fand, „ein schweres Stück Arbeit“ war, zeigt allein schon der Spielverlauf. Die Pinguins hatten ihre erste Überzahl-Situation genutzt, um nach dem ersten Drittel mit 1:0 vorn zu liegen. Miha Verlic war zur rechten Zeit am rechten Ort, als er einen Schuss von Jan Urbas ins Nürnberger Gehäuse lenkte (18.). Nach zwei Dritteln jedoch stand die erste Wende der abwechslungsreichen Partie im Raum. Jetzt führten die Gastgeber mit 2:1. Sie nutzten ihrerseits ein Powerplay. Offensiv-Verteidiger Nicholas Welsh donnerte zunächst den Puck oben in den Winkel, da ließ sich wirklich nichts gegen machen. Und nach 27 Minuten schloss dann Tyler Sheehy ab.

Etwas mehr als drei Minuten waren im Schlussdrittel noch zu spielen, als die Partie erneut drehte. Voller Entschlossenheit knallte Bremerhavens Top-Stürmer Jan Urbas den Puck zum Ausgleich ins Netz. Wahrscheinlich hatte sich schon zu diesem Zeitpunkt kaum einer der 3000 Zuschauer gelangweilt. Aber von nun an wurde es in der Nürnberger Arena so richtig spannend.

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