In sportlicher Hinsicht war das Ausscheiden aus dem Lotto-Pokal bereits ein herber Schlag für den Bremer SV. „Wenn man zweimal in Folge gewinnt, gewöhnt man sich dran“, sagt Alfons van Werde, Finanzvorstand des Regionalligisten. Aber dieses 5:6 n.E. gegen den FC Oberneuland hat noch ganz andere, durchaus grundsätzliche Folgen. Sie betreffen die finanzielle Situation des BSV, die sich angesichts des verpassten Finaleinzugs ganz sicher nicht mehr durch die Teilnahme am DFB-Pokal aufhübschen lässt. „Wir werden den Etat markant reduzieren“, betont van Werde. Noch wäre der Verein nämlich nicht in der Lage, völlig unabhängig von einer Teilnahme im DFB-Pokal zu kalkulieren. Da der BSV mit geschätzten 300.000 Euro derzeit ohnehin über einen der kleinsten Regionalliga-Etats verfügt, lassen sich die Konsequenzen leicht absehen.„Wir wären dort betriebswirtschaftlich nicht mehr konkurrenzfähig“, sagt Alfons van der Werde.
Großer Bahnhof in der Marko-Mock-Arena: Am 29. Mai empfängt der FC Oberneuland den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach zum Testspiel. „Das passt ganz gut, da wir so im Rhythmus bleiben“, sagt FCO-Coach Sören Seidel augenzwinkernd – sein Team wird am 3. Juni das Lotto-Pokal-Finale gegen die SG Aumund-Vegesack bestreiten. Die Partie gegen die Borussia wird in Oberneuland als „Rückspiel“ bezeichnet, und das aus gutem Grund: In der Saison 2020/2021 hatte der FCO in der 1. Runde des DFB-Pokals eigentlich Heimrecht. Das Duell war angesichts der Corona-Pandemie in Mönchengladbach ausgetragen worden, wo es vor Zuschauern stattfinden konnte. Nun kommt der Bundesligist zur Revanche für die 0:8-Niederlage und gestattet dem FCO die Einnahmen aus diesem interessanten Test.
Erst warben sie der Leher TS den Torjäger ab, nun folgte der Trainer: Nachdem der OSC Bremerhaven vor wenigen Wochen die Verpflichtung von Jan-Niklas Kersten bekannt gegeben hatte, vermeldete er nun den Wechsel von Dennis Ley. Der derzeit noch dienstälteste Trainer der Bremen-Liga hatte vor wenigen Wochen die Trennung von der LTS nach acht Jahren zum Saisonende bekannt gegeben. Danach erfolgte offenbar eine Einigung mit den Olympischen. „Ich habe nach einer neuen Herausforderung gesucht, da kam eigentlich nur noch der OSC infrage“, so Ley. Er soll beim neuen Verein ein Trainergespann bilden mit Björn Böning, aktueller OSC-Coach und zudem Sportlicher Leiter. „Die Kompetenz im sportlichen Bereich wird aber bei Dennis liegen“, betont Böning. Derweil steht wohl fest, dass der OSC zumindest die kommende Saison noch in der Bremen-Liga verbringen wird: Nach dem 1:4 gegen die BTS Neustadt liegt der Tabellenvierte bereits 13 Punkte hinter dem FC Oberneuland.
Neue Fachleute für Bremen: Neben Marie-Louise Eta (wir berichteten) zählte auch Benedetto Muzzicato (44) zu den insgesamt 16 Absolventen des gerade beendeten Fußballlehrer-Lehrgangs. Die Ausbildung wurde bereits zum 68. Mal durchgeführt, war aber etwas Besonderes. Denn zum ersten Mal wurde die höchste Ausbildungsstufe nicht unter ihrem bekannten Namen als Fußballlehrer-Lizenz vergeben. Vielmehr feierte die Pro-Lizenz ihre Premiere – sie wird den DFB-Fußballlehrer zukünftig ersetzen. Zudem fanden die sogenannten Präsenz-Phasen erstmalig im neuen DFB-Campus in Frankfurt statt. Dabei gab es allerdings weniger Lerneinheiten vor Ort: Der rund 13 Monate dauernde Lehrgang wurde im Blended-Learning-Format durchgeführt, sah also auch Online-Unterricht vor. Günstig war er deshalb aber nicht: Die Kosten der Ausbildung beliefen sich auf 19.000 Euro zuzüglich Unterkunft und Verpflegung.