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Eishockey Pinguins-Triumph im Nordderby

Im Nordderby der Deutschen Eishockey-Liga sorgten die Pinguins mit einer schnellen, aggressiven und leidenschaftlichen Spielweise für einen verdienten 6:2-Sieg im ersten Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg.
17.09.2023, 17:31 Uhr
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Pinguins-Triumph im Nordderby
Von Jean-Julien Beer

Im Nordderby der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zwischen den Fischtown Pinguins und den Grizzlys aus Wolfsburg geht es traditionell nicht nur um Punkte, sondern auch um eine Menge Prestige: Der Spielplan der 30. DEL-Saison sah diese Paarung gleich fürs erste Heimspiel der Pinguins vor, entsprechend elektrisiert war die Stimmung am Sonntag in der Bremerhavener Eisarena. Die Mannschaft ließ sich vom Publikum mitreißen und legte beim 6:2-Sieg ein nahezu perfektes erstes Drittel hin: Mit einer auch in dieser Höhe völlig verdienten 4:0-Führung ging es in die Kabine, es war eine 20-minütige Eishockey-Lektion für die Gäste aus Wolfsburg.

Das Duell der deutschen Nationaltorhüter und Vizeweltmeister fiel in diesem Derby aus: Dustin Strahlmeier stand zwar für die Grizzlys im Wolfsburger Tor, bei den Pinguins aber bekam Kristers Gudlevskis diesmal im Kasten die Chance, sich den Fans zu zeigen. Bremerhavens Nationalkeeper Maxi Franzreb schaute von der Bande aus zu.

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Nicht nur wegen der vier Treffer, sondern auch wegen der schnelleren, aggressiveren und leidenschaftlicheren Spielweise waren die Pinguins im ersten Drittel die viel bessere Mannschaft. Nach einer guten Leistung im ersten Spiel hatten sie am Freitagabend in Straubing in der Overtime unglücklich mit 3:4 verloren, nun wollten sie vom ersten Bully an mehr. Miha Verlic ließ die Fans schon nach drei Minuten jubeln, als er gegen zwei Verteidiger die Ruhe bewahrte und kaltschnäuzig zentral vorm Tor zum 1:0 traf. Nach starker Vorarbeit von Lukas Kälble, der sich hinter dem Wolfsburger Tor sehr frei bewegen konnte, erhöhte Skyler McKenzie nach sieben Minuten auf 2:0. Der dritte Treffer war ein typischer Jan-Urbas-Moment, der Kapitän wurde im Powerplay im Rückraum freigespielt und hämmerte den Puck ins Tor (11.). Mit seinem zweiten Treffer erhöhte McKenzie auf 4:0 (19.) – und nur Strahlmeier verhinderte auf Wolfsburger Seite zu diesem Zeitpunkt einen noch deutlicheren Spielstand.

Die Pinguins zeigten eine geschlossene Mannschaftsleistung, sie waren gefühlt immer einen Schritt schneller als der Gegner. Klar war aber auch: Noch so ein schlechtes Drittel würde sich Wolfsburg im Derby nicht erlauben können. Entsprechend aggressiv setzten die Gäste das Spiel fort, man könnte auch sagen: Sie spielten endlich mit. Das zweite Drittel war deshalb deutlich ausgeglichener. Wolfsburgs Kapitän Spencer Machacek verkürzte nach einer schlechten Scheiben-Mitnahme des neuen Bremerhavener Abwehrchefs Anders Grönlund früh auf 1:4 (22). Weitere Tore fielen in diesem Mitteldrittel nicht, auch wenn die Zuschauer einmal jubelten: Nach einem Schuss von McKenzie ertönte schon das typische Nebelhorn, doch der Puck hatte nur das Außennetz des Tores gestreift. Die Pinguins überstanden einige Unterzahl-Situationen durch großen Kampfgeist, zudem ließ Gudlevskis im Tor mit guten Paraden keinen weiteren Treffer zu.

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Nach zwei höchst unterschiedlichen Dritteln ging es für die Pinguins im letzten Spielabschnitt also darum, die nun wütender angreifenden Gäste auf Distanz zu halten und den ersten Saisonsieg zu sichern. Der zweite Powerplay-Treffer der Bremerhavener an diesem Nachmittag sorgte für beides: Wolfsburg war mit zu vielen Spielern auf dem Eis gewesen und wurde entsprechend mit Strafminuten sanktioniert, diese Überzahl nutzte Markus Vikingstad neun Minuten vor dem Spielende zum 5:1. Das zog den Wolfsburger Bemühungen ein wenig den Stecker, die Fans feierten auf den Tribünen minutenlang den bevorstehenden Heim- und Derbysieg.

Der Anschlusstreffer durch Chris Wilkie zum 2:5 sechs Minuten vor Ende war allenfalls Kosmetik: Die Wolfsburger hatten für die dringend nötige Überzahl ihren Torwart Strahlmeier vom Eis genommen, prompt schraubte Pinguins-Urgestein Ross Mauermann mit einem Treffer ins leere Tor das Ergebnis auf 6:2.

Am Donnerstag geht es für die Pinguins bei den Löwen Frankfurt weiter (19 Uhr). Am Sonntag folgt in der stimmungsvollen Eisarena das nächste Topspiel: Dann gastiert, ebenfalls ab 19 Uhr, der Deutsche Meister Red Bull München in Bremerhaven. Mit nun vier Punkten aus zwei Spielen können die Pinguins diese Aufgaben selbstbewusst angehen.

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