Es geht offenbar auch ganz anders: Lange 13 Spiele, seit September des vergangenen Jahres, hatte der Bremer SV auf einen dreifachen Punktgewinn in der Regionalliga Nord warten müssen. Dann kam ein 1:0 über Teutonia Ottensen zu Beginn des vergangenen Monats, und mit diesem Erfolg veränderte sich die Welt der Waller Fußballer nachhaltig. Beim 4:2 (1:0) über den SSV Jeddeloh sicherte sich das Team um Sebastian Kmiec jedenfalls den dritten Sieg aus den vergangenen fünf Partien. „Leider haben wir es zu lange spannend gemacht“, meinte der Trainer nach dem Spiel.
Man ahnt es angesichts dieser Aussage: Der BSV war souverän aufgetreten und hatte das bessere Team gestellt. Er machte mit insgesamt vier eigenen Treffern auch eine ganze Menge aus seinen Möglichkeiten – aber nicht immer zum richtigen Zeitpunkt. Da gab es nämlich diese Phase nach dem etwas wilden Beginn der zweiten Halbzeit: Zunächst hatte Can Degirmenci die frühe Führung von Fritz Kleiner zum 2:0 zwar ausgebaut. Aber dann ging es Schlag auf Schlag weiter, nämlich mit dem Jeddeloher Anschluss von Simon Brinkmann und dem fast postwendenden 3:1 durch Nikky Goguadze.
Der BSV hat wieder alles im Griff, dachte man. Aber der BSV hatte danach nur viele Spielanteile und Torchancen. Einen zählbaren Erfolg verzeichnete er erst einmal nicht mehr. Dabei waren Herdi Bukusu und Goguadze gleich mehrfach freistehend vor dem Tor des Gegners aufgetaucht. „In dieser Phase hätten wir das Spiel endgültig in unsere Richtung bringen müssen“, fand Sebastian Kmiec. Es kam, was kommen musste: Der Gast traf durch Willem-Hendrik Hoffrogge zum 2:3, und so wurde es wieder spannend. Jedenfalls vom Ergebnis her. Am Ende stellte Goguadze mit seinem Treffer in der Nachspielzeit dann doch ein klares Ergebnis her. Den 4:2-Endstand werden neben Sebastian Kmiec wohl auch die meisten der rund 650 Zuschauer auf dem Panzenberg als „verdient“ bezeichnet haben.