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Fußball-Regionalliga Nord Endspurt für den Bremer SV

Sechs Partien muss der Bremer SV noch absolvieren. Der WESER-KURIER gibt einen Überblick über die Abstiegssituation, die Gegner und den Stand der personellen Planungen.
26.04.2024, 06:06 Uhr
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Von Stefan Freye

Noch ein halbes Dutzend: In den kommenden sechs Spielen wird über den Klassenerhalt des Bremer SV in der Fußball-Regionalliga Nord entschieden. Zuletzt lief es richtig gut für die Kicker vom Panzenberg. Vor dem Heimspiel gegen den Eimsbütteler TV an diesem Sonntag um 15 Uhr ist der BSV auf den 13. Platz geklettert. Diese Platzierung reicht sicher zum Klassenerhalt, aber schon ab dem 14. Rang könnte es gefährlich werden. Die Schlussphase der Saison wird also von der ein oder anderen offenen Frage begleitet. Der WESER-KURIER gibt einen Überblick.

Die aktuelle Situation: Zuletzt war der Bremer SV in Jeddeloh (3:1) und gegen Spitzenreiter Hannover 96 II (1:0) siegreich geblieben. In den vergangenen sieben Spielen verloren die Bremer zudem nur einmal und sammelten insgesamt stolze 14 Punkte ein (4-2-1). Keine Frage: Der BSV gilt als formstärkstes Team des Tabellenkellers. „Wir haben uns eine hervorragende Position erarbeitet“, findet Ralf Voigt, der Sportliche Leiter. Der Trainer sieht es dagegen ein wenig nüchterner. „Es ist eine schöne Momentaufnahme, aber wir wissen auch, dass die 34 Punkte noch nicht zum Klassenerhalt reichen werden“, betont Sebastian Kmiec. Sein Team ist derzeit punktgleich mit Eintracht Norderstedt (34 Punkte), das als Zwölfter aber bereits zwei Spiele mehr ausgetragen hat. Hinter den Bremern auf dem 14. Platz liegt Weiche Flensburg (31), das immerhin ein Spiel mehr absolvierte. Das gilt auch für den 15. SSV Jeddeloh (27).

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Die Abstiegsplätze: Derzeit gilt der 15. Rang noch als Relegationsplatz. Wer ihn belegt, muss unter normalen Umständen gegen den Zweiten der Oberliga Niedersachsen antreten, um ein Ticket für die kommende Regionalligasaison zu lösen. Die Teams auf den folgenden Plätzen – derzeit Eimsbüttel (22), Kilia Kiel (16) und Spelle-Venhaus (12) – steigen in jeden Fall in die Oberliga ab. Allerdings ist zu erwarten, dass der VfB Lübeck aus der 3. Liga zurück in die Regionalliga Nord muss – er hat vier Spieltage vor dem Saisonende bereits elf Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. In diesem Fall würde auch der 15. der Regionalliga (derzeit Jeddeloh) direkt absteigen und die Relegation den 14. (derzeit Flensburg) treffen. Es bliebe dagegen bei der regulären Abstiegsregelung, wenn der Nord-Meister sich in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga gegen Kickers Würzburg, den Meister der Regionalliga Bayern, durchsetzt.

Das Restprogramm: Der BSV muss noch gegen das Spitzenteam Phönix Lübeck (2.) sowie die Mittelfeldaspiranten TSV Havelse (8.), St. Pauli II (10.) und Blau-Weiß Lohne (11.) antreten. Ansonsten geht es gegen die direkte Konkurrenz, nämlich gegen Weiche Flensburg und eben den ETV an diesem Sonntag. Dem Duell mit dem 16. gilt nun auch die ganze Konzentration. „Wir müssen nachlegen“, fordert Kmiec, und Ralf Voigt klingt ganz ähnlich: „Wir müssen gegen den ETV den nächsten Schritt machen.“

Die Bilanz gegen die Neulinge: Bislang tat sich der BSV ausgerechnet gegen die drei auf den Abstiegsrängen platzierten Liganeulinge ziemlich schwer. Die Duelle in Eimsbüttel, bei Kilia Kiel und in Spelle-Venhaus endeten jeweils mit 2:2, und in den Heimpartien gegen Kiel (2:2) und Spelle-Venhaus (0:0) gab es ebenfalls keinen Sieger.Es wäre also an der Zeit, diese Remisserie zu durchbrechen und gegen Aufsteiger Eimsbüttel nun mal einen Sieg einzufahren. „Gegen vermeintlich stärkere Gegner schaffen wir bessere Lösungen“, sagt Sebastian Kmiec. Seine Mannschaft benötige schon ein paar Räume, und die gibt es gegen die vorwiegend defensiven Kellerkinder eher selten. Für den kommenden Gegner gelte dies allerdings nicht. „Eimsbüttel hat einen spielerischen Ansatz“, so Kmiec. Die Hamburger sind mit sieben Punkten aus den vergangenen vier Partien zudem mit einer ordentlichen Form versehen. Eines kann der BSV aber natürlich für sich in Anspruch nehmen: Er hat auch noch kein Spiel gegen die Kellerkinder verloren.

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Die Blick voraus: „Wir haben da das ein oder andere Fragezeichen“, sagt Ralf Voigt. Es beginnt schon mit der Frage, welcher Platz am Ende zum Klassenerhalt reichen wird – und wo der BSV im kommenden Jahr antritt. Sie werden rechnen und beobachten, was sich an der Regionalliga-Spitze und in der 3. Liga tut. In naher Zukunft dürfte es jedoch noch keine absolute Sicherheit geben, und das erleichtert die Planungen natürlich nicht. „Aber das mache ich jetzt im dritten Jahr“, sagt Ralf Voigt. Er kennt die Situation. Zuletzt stand immer erst spät fest, wohin die Reise geht – erst im Vorjahr hatte der BSV ja gegen Lupo Martini zur Relegation antreten müssen. „Da war es eigentlich noch viel schwieriger“, sagt der Sportliche Leiter angesichts der diesmal vergleichsweise gute Ausgangsposition.

Der Stand der personellen Planungen: Die angesprochenen Fragezeichen beziehen sich weniger auf das Personal. Allein 14 Spieler, überwiegend Stammkräfte, sind noch mit einem Vertrag für eine weitere Saison in der Regionalliga ausgestattet. Lediglich Justin Sauermilch steht bislang als Abgang fest, er geht aus beruflichen Gründen zum Heeslinger SC. Und der Trainer? „Jetzt steht der Klassenerhalt an erster Stelle, und deshalb haben wir keine Eile“, sagt Sebastian Kmiec. Dabei steht wohl außer Frage, dass beide Seiten die Zusammenarbeit gern fortsetzen würden. Die Frage ist nur, in welcher Liga – und mit welchem Etat. Die finanzielle Situation des Vereins ist ja ebenfalls mit einer gewissen Unsicherheit verbunden. Sie ist nämlich nicht unwesentlich vom Gewinn des Lotto-Pokals und den Einnahmen der sich anschließenden Teilnahme am DFB-Pokal abhängig. „Das kommt noch hinzu“, sagt Ralf Voigt. Er muss auch das Endspiel gegen die SV Hemelingen am 25. Mai abwarten.

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