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Judo Nach dem Wettkampf ist vor dem Trainingslager

Ein Großteil der 229 Judoka aus zwölf Nationen verlängert nach dem International Masters seinen Bremen-Aufenthalt. Für den Bremer Oleg Gusev erfüllt sich der Traum von einer Masters-Medaille aber nicht.
25.10.2021, 17:25 Uhr
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Nach dem Wettkampf ist vor dem Trainingslager
Von Jörg Niemeyer

Das lädierte Handgelenk hat gehalten. Es hat zugelassen, dass Oleg Gusev fünf Kämpfe bestreiten konnte. Doch aus dem erhofften Medaillengewinn wurde für den Judoka des SC Panthera nichts. Der 20-jährige Bremer verlor den entscheidenden Kampf um die Bronzemedaille gegen den Niederländer Lars van Oostrum nach 57 Sekunden mit Ippon. Für Oleg Gusev, der künftig in der Männerklasse antreten muss, blieb in seinem letzten Wettkampf als U21-Kämpfer nur der fünfte Platz.

Seit 1986 organisiert Norbert Specker die International Masters in Bremen. Für ihn war es der erste Wettkampf nach einer Zwangspause wegen Corona. Und es war Einiges anders in diesem Jahr, in dem im Vergleich zu 2020 immerhin überhaupt gekämpft werden konnte. Das war lange Zeit fraglich und im Frühjahr, in dem das weltweit bekannte und beliebte Turnier normalerweise stattfindet, noch gar nicht abzusehen gewesen. Allein deshalb war Norbert Specker schon glücklich, dass es jetzt in Halle 6 auf der Bürgerweide eine Neuauflage gab. 229 Teilnehmer aus zwölf Nationen signalisierten dem Veranstalter, dass das Turnier lebt. Und die Stadt, vertreten durch Sportsenatorin Anja Stahmann, signalisierte mit ihrem Besuch, dass auch ihr das Masters wichtig ist.

Am Montagmorgen lebte auch Norbert Specker noch. Das war nicht überraschend, aber: Der 57-Jährige lief in den vergangenen Wochen und erst recht am Wettkampf-Wochenende im hochtourigen Bereich. "Die nur drei bis vier Stunden Schlaf in den letzten beiden Nächten waren nicht das Problem", sagte er, "sondern die Tatsache, dass der Körper tagsüber auf 150 Prozent läuft." Der Einsatz des Organisationschefs und seiner vielköpfigen Helfercrew hatte sich auf jeden Fall gelohnt, die Veranstaltung verlief zumindest organisatorisch reibungslos.

Sportlich – siehe Oleg Gusev und die anderen beiden Bremer Teilnehmer, die U18-Akteure Sean Trimborn und Thore Böschen vom JC Asahi – lief nicht alles wunschgemäß. Eine Verletzung stoppte Thore Böschen, während Sean Trimborn in der Klasse bis 66 Kilogramm gleich zum Auftakt auf den späteren Sieger Said-Magomed Khalidov aus der Ukraine traf – und nach 86 Sekunden mit Ippon verlor. So musste Trimborn in die Trostrunde, in der er schon nach wenigen Sekunden dem Niederländer Ivar Schulz unterlag und damit ausschied.

Said-Magomed Khalidov wiederum bekam von Norbert Specker höchste Anerkennung. Denn der Ukrainer, Jahrgang 2004, behauptete sich nicht nur in der U18, sondern gleich auch noch in der U21. Eine Tatsache, die bei einem internationalen Großereignis nicht alle Tage vorkommt. Genauer gesagt: Norbert Specker, als Gründervater auch so etwas wie das Archiv der Masters, erinnerte sich nur an einen Kasachen, dem vor Jahren mal das gleiche Kunststück gelungen war.

229 Teilnehmer waren zwar wesentlich weniger als die etwa 700 in Hochzeiten. Doch damit war zugleich mehr Platz auf den Matten, sodass die Gastgeber ihr Wettkampfsystem den jeweils gemeldeten Startern anpassen konnten. So wurde in etlichen Gewichtsklassen nicht im Doppelten K.o.-System gekämpft, in dem der Aktive nach der zweiten Niederlage ausscheidet, sondern in Pools. Aber selbst für diejenigen, die schon nach zwei Kämpfen draußen waren, war nicht in jedem Fall Schluss. Specker bot den Gästen die Möglichkeit für ein Trainingslager bis diesen Mittwoch an, das mehr als die Hälfte der Teilnehmer dankend annahm.

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