Das Huchtinger Turntalent Karina Schönmaier steht vor dem ersten richtig großen Wettkampf seiner noch jungen Karriere. Schönmaier wird in diesem Jahr 16 Jahre alt, deswegen ist sie überhaupt startberechtigt für die sogenannte Meisterklasse. Sie startet nicht mehr in der Nachwuchs-, sondern in der Frauenklasse. Gegen viel Ältere, gegen viel Erfahrenere, gegen Olympiateilnehmerinnen. Sie wird quasi das Küken sein im Feld der Turnerinnen, die von diesem Donnerstag an in Dortmund zu den deutschen Meisterschaften antreten. Ein ungeschütztes Küken, wenn man im Bild bleiben und das Zitat ihrer Trainerin aufnehmen möchte. "Nun ist der Kükenschutz abgelegt", sagt ihre Trainerin beim TuS Huchting, Katharina Kort.
Im Dezember war Karina Schönmaier, die in der zweiten Bundesliga für das Turn-Team Kiehn Group Lüneburg-Buchholz antritt, deutsche Jugend-Mehrkampfmeisterin geworden. Dazu hatte sie in den Gerätefinals Gold am Schwebebalken, Silber am Boden und Bronze im Sprung geholt. In der Meisterklasse, in der sie nun ab diesem Jahr deutlich ältere Konkurrentinnen hat, war sie Ende März bei den niedersächsischen Landesmeisterschaften auf Rang zwei gelandet. Und hatte in Hannover, in ihrem ersten Auftritt in der Meisterklasse, gleich die Punktzahl überboten, die für die Qualifikation zu den nationalen Titelkämpfen nötig ist. Wer dort starten will, muss es im Mehrkampf auf mindesten 45 Punkte bringen. Schönmaier schaffte 46,550 Punkte – und war damit eine von vier Turnerinnen, die in Hannover die 45er-Marke übertroffen hatten. Laut Trainerin Kort ist damit seit Langem wieder mal eine Bremer Turnerin für eine deutsche Meisterschaft in der Meisterklasse qualifiziert. In Huchting hätte es das seit 20 Jahren nicht mehr gegeben.