Statt 8000 sind diesmal rund 2700 mitgelaufen. Sind Sie dennoch zufrieden?
Matthias Reick: Absolut. 2500 war unsere Zielvorgabe aufgrund des Hygieneplans und der lange nicht planbaren Situation. Wir mussten zuletzt sogar mehr als 100 Leuten absagen, weil sie es zu spät mitbekommen hatten, dass der Marathon stattfinden wird. Leider. Aber die waren verständlich und freuen sich aufs nächste Jahr.
Wie kann es nächstes Jahr werden, wie stellen Sie sich die Zukunft des Bremen-Marathons vor?
Wie immer im Leben sollte es eine Weiterentwicklung geben. Der Kinderlauf soll wieder stattfinden. Das war diesmal leider nicht umsetzbar. Auch in puncto Inklusion wollen wir das gesamte Bild abdecken. Wir wurden auch gefragt, ob man nicht Spitzenläufer oder eine Meisterschaft heranholen könnte.
Und?
Bremer oder niedersächsische Meisterschaften, die es hier schon mal gab, sind sicher wieder denkbar. Ich gehe momentan nicht davon aus, dass wir versuchen, mit hohen Geldsummen afrikanische Läufer oder internationale Spitzenathleten zu verpflichten. Bremen ist einfach gewachsen als Breitensport-Veranstaltung. Wenn wir da einige Top-Leute einbauen können, wäre das sicher gut. Aber man darf den Charakter der Veranstaltung auch nicht verbiegen.
Die trotz der deutlich geringeren Teilnehmerzahl auch eine wirtschaftlich gesunde ist?
Wir sind kein Risiko eingegangen, was zuvor zu befürchten war. Es wird sicherlich keine schwarze Null werden. Aber wir kommen über die Runden. Auf ein paar Dinge mussten wir verzichten. Es ging um die Veranstaltung, nicht ums Geldmachen, darum ging es bei niemandem von uns.
Ist ein baldiges Ende des Zwists mit dem Ex-Veranstalter Utz Bertschy in Sicht?
Kann ich momentan nicht sagen. Der Rechtsausschuss des Bremer Leichtathletik-Verbandes ist auf Verlangen seines Anwalts tätig geworden. Ob die Antworten des Ausschusses auf die Fragen der Gegenseite als befriedigend angesehen wurden, ist mir nicht bekannt. Als zweite Instanz käme der Rechtsausschuss des nationalen Verbandes in Betracht, um eine finale Antwort zu gestalten.
Die Frage zielte eher darauf ab, ob es erneut ein langes Gezerre darum geben wird, wer denn nun den Marathon veranstalten darf?
Also, unser Antrag liegt bei der Stadt bereits vor. Und zuletzt hatte es eine klare Aussage der Senatorin Anja Stahmann gegeben, dass die Veranstaltung zumindest solange an denjenigen vergeben wird, der sie mit der SWB als Hauptsponsor zusammen macht. Und auch die SWB hat ein mittel- bis langfristiges Bekenntnis dazu abgegeben.