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SV Werder Bremen Timm Dietrich wird neuer Cheftrainer

Timm Dietrich wird neuer Cheftrainer beim Handball-Zweitligisten SV Werder Bremen. Der 33-jährige A-Lizenz-Inhaber tritt im Sommer die Nachfolge von Robert Nijdam an.
04.04.2023, 18:00 Uhr
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Timm Dietrich wird neuer Cheftrainer
Von Frank Büter

Timm Dietrich wird neuer Cheftrainer beim Handball-Zweitligisten SV Werder Bremen. Der 33-jährige A-Lizenz-Inhaber kommt aus Hannover an die Weser und wird hier im Sommer die Nachfolge von Robert Nijdam antreten. "Ich freue mich auf diese Aufgabe und bin sehr dankbar für das Vertrauen, das mir von den Verantwortlichen entgegengebracht wird", sagt Dietrich, der gerade erst die Frauenmannschaft des TV Hannover-Badenstedt souverän zur Meisterschaft in der 3. Liga Nord geführt hat. "Werder Bremen ist eine Marke. Das ist ein Mehrwert, den nicht viele Standorte in Deutschland bieten können. Gemeinsam wollen wir den weiblichen Leistungshandball beim SV Werder weiterentwickeln", erklärt Dietrich im Gespräch mit dem WESER-KURIER.

Vier Wochen ist es her, dass der SV Werder auf seiner Homepage verkündet hat, dass die Tätigkeit von Robert Nijdam als Cheftrainer der Zweitliga-Handballerinnen nach der laufenden Saison enden wird. Die Gründe, warum der eigentlich noch bis Sommer 2024 laufende Vertrag mit dem Niederländer vorzeitig aufgelöst werden soll, wurden indes auch auf Nachfrage des WESER-KURIER nicht genannt. Dem Vernehmen nach hatte es atmosphärische Probleme gegeben, die Kommunikation sei in verschiedenen Bereichen schwierig gewesen, heißt es. „Wir geben dazu keine Stellungnahme ab“, hatte Handballchef Martin Lange erklärt und sich darauf konzentriert, "die Weichen für die kommende Saison zu stellen, das ist wichtig".

Nach der Entscheidung, die Cheftrainer-Position zur nächsten Saison neu zu besetzen, habe man zunächst intern ein Anforderungsprofil festgelegt, erläutert Lange im Pressegespräch. Und dann habe man auch sehr schnell Kontakt zu Timm Dietrich aufgenommen. „Er ist ein junger, ehrgeiziger Trainer mit einer guten Vernetzung im Handball", sagt Martin Lange. "Timm hat in den vergangenen Jahren nachgewiesen, dass er junge Spielerinnen auf höchstem Niveau hervorragend ausbilden und fördern kann. Das liegt in seiner DNA. Und er hat zudem in dieser Saison sehr erfolgreich mit seiner Frauenmannschaft gearbeitet.“

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Eine Arbeit, die indes ungekrönt blieb, weil der Verein bereits im Februar aus wirtschaftlichen Gründen auf die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation zur 2. Bundesliga verzichtet hatte. Dietrich hätte sich grundsätzlich zwar vorstellen können, seine Tätigkeit als Trainer und Leistungssportkoordinator in Badenstedt fortzusetzen. Der Anruf aus Bremen sorgte dann aber für eine neue Perspektive, die zweite Liga habe ihn gereizt, sagt Dietrich, der als Lehrer für die Fächer Geschichte und Deutsch in Neustadt am Rübenberge arbeitet.

„Ich freue mich sehr, dass wir Timm Dietrich für die Aufgabe als Cheftrainer Handball gewinnen konnten“, sagt Anne-Kathrin Laufmann, Geschäftsführerin Sport und Nachhaltigkeit des SV Werder Bremen. „Ich habe ihn als sympathischen und offenen Menschen kennengelernt, der sehr klare Vorstellungen davon hat, wie seine Arbeit beim SV Werder aussehen wird." Um den weiblichen Leistungshandball weiter zu stärken und selbst junge Spielerinnen für die Bundesliga auszubilden, sei die gute Zusammenarbeit zwischen der ersten Mannschaft und dem Nachwuchsbereich von großer Bedeutung, betont Laufmann. "Timm Dietrich bringt diesbezüglich aus seiner bisherigen Arbeit sehr viel Erfahrung mit und wird dazu beitragen, dass wir eine gute Durchlässigkeit vom Jugend- in den Seniorenbereich haben.“

Vor seinem Engagement in Badenstedt war Timm Dietrich, der als Torhüter während seines Studiums in Mainz selbst in der dritten Liga gespielt hat, von 2018 bis 2020 als hauptamtlicher Trainer beim Handball-Verband Niedersachsen tätig. In dieser Zeit habe er sich 24 Stunden pro Tag mit dem Handball beschäftigt, für den Aufbau seines Netzwerks sei das sehr wertvoll gewesen, erklärt der gebürtige Barsinghauser. Und es habe ihn in seiner Persönlichkeitsentwicklung extrem vorangebracht. "Ich habe ganz viele Menschen kennengelernt, davon zehrt man", sagt Dietrich, der mit der weiblichen B-Jugend des TV Badenstedt 2021 zudem die deutsche Meisterschaft gewonnen hat.

Im Sommer wird Timm Dietrich nun seine Tätigkeit in Bremen aufnehmen. Zunächst habe man sich auf eine zweijährige Zusammenarbeit verständigt, erklärt Martin Lange. Dietrich möchte mit Werder in der nächsten Saison "eine gute Rolle in der 2. Bundesliga spielen". Und deshalb wird er schon in nächster Zeit mit den Personen in Kontakt treten, mit denen er dann absehbar auch ab Juli zusammenarbeiten wird. Den Co-Trainern Gundel Sporleder und Radek Lewicki etwa. Mit Jugendkoordinatorin Svenja Schultz. Und mit Renee Verschuren, der Trainerin der zweiten Frauenmannschaft. Er sei ein kommunikativer Typ, sagt Dietrich. "Ein intensiver Austausch ist wichtig."

Darüber hinaus wird sich Timm Dietrich aber auch jetzt schon mit der  Personalplanung für die neue Spielzeit beschäftigen. Nachdem in den vergangenen drei Wochen auch Lena Thomas, Alina Defayay, Denise Engelke und Naomi Conze ihre Verträge verlängert haben, sind nun bereits 13 Spielerinnen des aktuellen Kaders über die Saison hinaus an den SVW gebunden. Offen ist derzeit nur noch der Verbleib von Alina Otto und Torfrau Hanna Hinrichs. Weil Conze aber eine private Auszeit nehmen wird und die Rückkehr der Langzeitverletzten wie Chiara Thorn oder Angelina Saur nicht absehbar ist, gibt es schon noch einige Baustellen im Kader. Eine dritte Torfrau soll verpflichtet werden, dazu fehlen noch Alternativen im Rückraum und auf Linksaußen. Timm Dietrich möchte den Kader für die neue Saison breiter aufstellen. Er plant mit einem 16er-Aufgebot, das er zudem im Fall von Verletzungen mit Talenten aus den eigenen Reihen auffüllen kann. "Dafür benötigen wir auch einen starken Unterbau."

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