In der Hauptrunde der Saison in der 2. Baseball-Bundesliga Nord hatten sich die Bremen Dockers regelmäßig gegen die Kiel Seahawks durchsetzen können. So gingen sie dementsprechend selbstbewusst in die Play-off-Serie um die Qualifikation zur 1. Bundesliga hinein. Dabei kam ihnen außerdem noch zugute, dass die Kieler das Heimrecht hatten tauschen müssen. So hätte das Viertelfinale im heimischen Fritz-Schütt-Stadion der Dockers entschieden werden können, wenn alles gut verlaufen wäre. Allerdings fanden die Gastgeber überhaupt nicht in die erste der beiden Begegnungen hinein und verloren das Spiel knapp mit 13:14. Nachdem die Bremen Dockers in Spiel zwei deutlich besser agierten, setzten sie sich mit 12:2 deutlich durch – und müssen nun am kommenden Sonntag (12 Uhr) im Förde-Ball-Park in Kiel gewinnen, um als Sieger des Best-of-3-Vergleichs ins Halbfinale einziehen zu können.
Zu Beginn des Doppelspieltags hatte Bremens Pitcher Edvardas Matusevicius große Probleme, die gegnerischen Schlagmänner in Schach zu halten. Zudem gelang den Bremern offensiv selbst nicht viel, was die Gegner gnadenlos auszunutzen verstanden. Die Kieler setzten sich schnell auf 9:2 ab, und erst als Fabrizio Cagliani für die Dockers den Abwurfhügel übernahm, begann die fulminante Aufholjagd. Im sechsten Inning trugen Hits von Alberto Orti, Yannick Bujalla, Patrick Söhnen und Michael Bockhop sowie vier Runs dazu bei, dass die Dockers den Abstand verkürzen konnten, im achten Inning gelang ihnen sogar der Ausgleich zum 11:11. „Leider ging das neunte Inning dann mit 3:2 an Kiel“, ärgerte sich Dockers-Abteilungsleiter Niclas Führling, „sodass am Ende eine unglückliche Niederlage stand.“
Im zweiten Spiel, das die Gastgeber nun unbedingt für sich entscheiden mussten, dominierten die Dockers ihren Gegner von Beginn an und verließen den Platz mit einem klaren 12:2-Erfolg. Bereits im ersten Inning brachten die Bremer drei Punkte aufs Scoreboard, während Kiel zunächst ohne Punkte blieb. Dockers-Pitcher Alberto Orti ließ bis zum vierten Inning insgesamt nur zwei Runs der Gäste zu. Sein eigenes Team dagegen blühte angesichts von weiteren 7:0 Punkten förmlich auf und entschied das Spiel im fünften Durchgang aufgrund der „10-Run-Regel“ vorzeitig mit 12:2. „In Kiel werden wir alles dafür geben, um das Spiel für uns zu entscheiden“, versicherte Niclas Führling, auf dessen Mannschaft im Halbfinale entweder die Neuenkirchen Nightmares oder die Braunschweig 89ers warten.
Sollten die Bremer tatsächlich das Semifinale gewinnen und im Finale auch noch Dohren oder Dortmund bezwingen, stünde ihnen das Aufstiegsrecht ins Baseball-Oberhaus zu. Allerdings werde die Mannschaft diese Option nicht ziehen, wie Führling erläuterte. „Schon in den vergangenen Jahren wollte kein Play-off-Sieger aufsteigen, weil es vom Niveau her nicht gereicht hätte“, sagte der Dockers-Abteilungsleiter. „Auch wir würden in diesem Jahr nicht aufsteigen, weil es finanziell, aber auch privat nicht passt“, fügte Führling hinzu, „denn einige unserer Spieler sind Familienväter, die nicht das ganze Wochenende irgendwo hinfahren können.“
Zunächst müsse ein Konzept erarbeitet werden, so Führling, „um den Verein breiter aufzustellen und Sponsoren zu finden, damit wir möglicherweise in den nächsten Jahren in die erste Bundesliga aufsteigen können“. Bis dahin stehe die Weiterentwicklung der Spieler im Fokus, „damit wir auch in den kommenden Jahren eine gute Rolle in der zweiten Bundesliga spielen“.