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Einigung über ZOB Neuer Bremer Busbahnhof kommt 2020

Die Stadt hat sich mit Immobilienunternehmer Buhlmann geeinigt: Ab 2020 sollen die ersten Busse vom neuen ZOB rollen. 2019 beginnen die Bauarbeiten auf dem Gelände des früheren Güterbahnhofs.
05.01.2018, 19:45 Uhr
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Neuer Bremer Busbahnhof kommt 2020
Von Ina Bullwinkel

Die Stadt bekommt einen neuen zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) – die Haltestelle am Breitenweg hat bald ausgedient. 2020 sollen die ersten Busse auf dem Areal hinter Überseemuseum und Cinemaxx-Kino halten. Über die Verkaufsmodalitäten für das Gelände haben sich die Stadt und der bisherige Besitzer, der Immobilienunternehmer Hanno Buhlmann, nun geeinigt. Das teilten beide Seiten dem WESER-KURIER mit. Auch mit den Eigentümern Stefes Pro und Weser-Ems-Bus, die ebenfalls einen Teil ihrer Gelände an die Stadt abgeben, ist sich Bremen einig. Die Stadt bezahlt für Buhlmanns Teil des ehemaligen Güterbahnhofs, auf dem demnächst die Bagger für den ZOB rollen sollen, nach eigenen Angaben einen mittleren dreistelligen Betrag pro Quadratmeter. Auf dem Areal sollen außerdem ein Hotel und Parkhaus entstehen, Bauherr für diese beiden Gebäude wird Buhlmann sein.

Lange hatte die Stadt mit Buhlmann über den Preis seines Grundstücks verhandelt. Bislang kommen sich Fernbusreisende am Breitenweg mit Fußgängern und Fahrradfahrern in die Quere. Ohne Buhlmanns Einverständnis hätte es an der neuen Stelle, ein paar Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt, keinen ZOB gegeben. Mitte Dezember 2017 hat sich die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) erneut mit Buhlmann an einen Tisch gesetzt und schließlich geeinigt. Die Gespräche über den Kaufvertrag seien „inhaltlich sehr weit“ fortgeschritten, sagt Jens Tittmann, Sprecher des Bauressorts. Finanziell sei man sich einig geworden, das sei nun eine „Win-Win-Situation“. Marco Meyer, Prokurist bei Buhlmann Immobilien, ist ebenfalls mit dem Verhandlungsergebnis zufrieden. „Wir begrüßen, dass man sich auf einen Weg geeinigt hat“, sagt er. Das Unternehmen sei der Stadt beim Preis entgegen gekommen.

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Die Entscheidung, dass es einen neuen Standort für den ZOB geben soll, hatte die Baudeputation schon vor drei Jahren getroffen. Jetzt ist dieser Plan in absehbare Nähe gerückt. In den kommenden Wochen soll zunächst ein sogenannter Letter of Intent unterschrieben werden. Dort ist alles geregelt, was der Kaufvertrag nicht berücksichtigt. So zum Beispiel, dass in dem geplanten Parkhaus, das direkt hinter dem ZOB liegen wird, ein Wartebereich für Reisende entsteht mit Kiosk, Ticketschalter und Sanitäranlagen. Außerdem wird darin festgehalten, dass in Kürze ein Architektenwettbewerb für den Entwurf der Gebäude startet – das Dach des Busbahnhofs soll optisch im Einklang mit Parkhaus und Hotel stehen. Wie Tittmann mitteilt, hat Buhlmann in den Verhandlungen darum gebeten, dass die Stadt die Zuwegung zum Parkhaus klärt, da diese über ein Grundstück der Deutschen Bahn verläuft. Um das Überfahrungsrecht zu verhandeln, finden Ende Januar Gespräche zwischen Baubehörde und dem Unternehmen statt.

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Laut Tittmann soll es im ersten Quartal 2018 einen entsprechenden Deputations- und Senatsbeschluss geben. Danach werde ein Bebauungsplan auf den Weg gebracht. „Im Laufe des Jahres 2019 kann hoffentlich gebaut werden, sodass 2020 die ersten Busse am neuen ZOB halten können“, so Tittmann. Busbahnhof, Hotel und Parkhaus zusammengenommen sind nach Angaben des Behördensprechers nur der Auftakt einer groß angelegten städtebaulichen Strategie, die die Bahnhofsvorstadt aufwerten soll. „Leuchtturm“-Projekt wird demnach das wohl zehn- bis elfstöckige Hotel sein.

Die Verhandlungen zwischen Stadt und Grundstückseigentümern hatten länger gedauert als geplant. „Wir mussten mit drei Parteien verhandeln. Das hat das Ganze so komplex gemacht“, sagt Tittmann. Außerdem hätten Wegerechte und grundrechtliche Aspekte geklärt werden müssen. Der Vorteil: Vor drei Jahren sei der Fernbusmarkt noch nicht konsolidiert gewesen und man sei von einem höheren Busaufkommen ausgegangen – und hätte 17 anstatt elf Bustaschen gebaut. „Jetzt können wir einen maßgeschneiderten Busbahnhof bauen, der nicht überdimensioniert ist“, sagt Tittmann. Die Behörde habe sich an Hannover orientiert: Der ZOB habe eine ähnliche Größe.

Buhlmanns Grundstück macht den größten Bereich des neuen Busterminals aus. Etwa 3600 Quadratmeter muss die Stadt von Buhlmann kaufen, um ihr Projekt umzusetzen. Dazu kommen circa 640 Quadratmeter vom Unternehmen Weser-Ems-Bus, dessen Gelände an den geplanten Bahnhof grenzt, sowie gut 30 Quadratmeter hinter dem Fruchthof der Firma Stefes Pro. Für den Erwerb der Grundstücke würden die Teilstücke teils gekauft und teils getauscht.

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