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A-Junioren-Bundesliga Die Baustelle nur verschoben

Die Abwehr der Bundesliga-A-Junioren des Blumenthaler SV lässt sich auch beim 1:4 gegen Hannover 96 leicht aus den Angeln heben
07.09.2025, 17:06 Uhr
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Von Jens Pillnick

Die nicht zum Torerfolg führende Dreifachchance für Noah Harms, Ayub Bouiyoaran und Eren Güler in der 33. Spielminute erwies sich bei der 1:4 (0:3)-Heimniederlage des Blumenthaler SV in der Fußball-Bundesliga der A-Junioren gegen Hannover 96 offenbar als emotionaler Knackpunkt. Die Nordbremer, die den per Elfmeter gefallenen Rückstand (16.) gut weggesteckt hatten, verloren in der Folge den Zugriff, schafften es nicht mehr, die meist auf der rechten Seite endenden Kombinationen der Niedersachsen zu stoppen und gerieten bis zur Halbzeit relativ hoffnungslos in Rückstand.

Die Szene aus der 33. Minute veranschaulichte, wie schwer es die Gegner dem BSV machen, zum Torerfolg zu kommen. Einmal wurde auf der Linie gerettet, zweimal warfen sich 96-Spieler in Schüsse der Blumenthaler und behielten im Abwehrzentrum so die Oberhand. In den letzten drei Minuten des ersten Abschnittes wurde auf der Gegenseite dann klar, dass das Zentrum anfällig ist und vornehmlich über die rechte Seite mehrmals in Überzahl angelaufen wurde. Von dort hatte BSV-Trainer Denis Spitzer, der die Startelf gegenüber dem 2:4 gegen Werder Bremen vierfach veränderte, Oleksandr Chuzhykov auf die rechte BSV-Abwehrseite beordert, um dort für mehr Stabilität zu sorgen. Diesen Job erfüllte Chuzhykov tadellos, doch dafür tat sich eine neue Baustelle auf.

"Kleinigkeiten und individuelle Fehler werden brutal bestraft. Hannover 96 hat die Qualität, um unsere Ballverluste auszuspielen", stellte Denis Spitzer fest, glaubt aber weiterhin an die Entwicklungsfähigkeit seiner Mannschaft: "Ich glaube, dass wir es besser können. Wir sind noch nicht am Maximum."

Unglücklicher Rückstand

Nahe dran am Maximum waren die Nordbremer bis weit in die erste Halbzeit hinein. Da hatten sie die stürmische Anfangsphase, für die Hannover 96 bekannt ist, ohne nennenswerte Probleme überstanden und mit sehenswerten Ballverlagerungen ihr Offensivkonzept erkennen lassen. Wie aus dem Nichts fiel zwei Minuten, nachdem der BSV die gefürchtete erste Viertelstunde überstanden hatte, das 1:0 für Hannover. Über rechts wurde der Ball ins anfällige Zentrum gebracht und der eingerückte Oleksandr Chuzykhov versuchte zu retten, was zu retten war. Um einen Flachschuss abzuwehren, machte er sich horizontal länger und länger und bekam den Ball an den Arm, der ihn abstützte. Elfmeter. 1:0 für Hannover 96 durch Mannschaftskapitän Pepe Lorenz (17.).

Der BSV hatte in der Folge gute Szenen, bei der sich Naiym Zaher in Vordergrund spielte, und kam schließlich zu besagter Dreifachmöglichkeit nach einem Eckball von Melvin Möller. Diese vergebene Ausgleichschance nahm den BSV-Spielern möglicherweise den Willen und Glauben, zumindest kostete sie aber Konzentration und Galligkeit bei der Defensivarbeit. Hannover 96 konnte nun fast unbehelligt den Ball laufen lassen und die Schwachstelle in der Abwehr mit zwei Treffern von Oskar Schwarz (42./45.) zur Vorentscheidung nutzen.

Nach dem 4:0 von Mika Hoffmann (50.) schaltete 96 den einen oder anderen Gang zurück. Die BSV-Spieler – und das muss ihnen hoch angerechnet werden – gaben nicht auf und bemühten sich um eine Resultatsverbesserung. Zweimal Luca Pervelz, Noah Harms und Leonard Jacob hatten gute bis sehr gute Einschussmöglichkeiten zum 1:4 auf dem Fuß, ehe das Erfolgserlebnis endlich gelang. Bei einer 4:3-Überzahlsituation spielte der in der 58. Minute eingewechselte Luca Pervelz sein Tempo aus und überwand Hannovers Keeper Tom Lange mit einem wuchtigen Vollspannschuss (87.).

"In der zweiten Halbzeit haben wir nicht mehr viel zugelassen. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass 96 ein paar Gänge runtergeschaltet hat", blickte Denis Spitzer zurück und gab die Marschroute für die nächste Partie am Sonnabend, 13. September, 13 Uhr, ebenfalls im Burgwall-Stadion schon einmal vor: "Glück muss man sich erarbeiten, Glück muss man erzwingen." Und was in der Eliteklasse noch dazukommt. "Es muss richtig viel zusammenpassen, um was zu holen."

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