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Beiratsarbeit in Blumenthal Drei Nachfolger gesucht – einen gefunden

Im Ortsamt und im Beirat von Blumenthal gibt es mehrere Vakanzen – und seit Kurzem erste Entscheidungen, wer folgt. Oder wer nicht folgen will. Für eine Partei hat das gravierende Konsequenzen.
29.09.2022, 18:00 Uhr
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Drei Nachfolger gesucht – einen gefunden
Von Christian Weth

Vakanzen im Blumenthaler Beirat und im Ortsamt hat es immer wieder mal gegeben, zuletzt waren es jedoch so viele wie lange nicht: drei. Inzwischen gibt es erste Entscheidungen, wer folgt. Oder eben nicht folgen will. Und das hat für eine Partei des Stadtteilparlaments weitreichende Konsequenzen. Welche Lücke geschlossen ist und welche nicht – die einzelnen Personalien und Posten im Überblick.

AfD: Seit Sommer vergangenen Jahres ist der Platz der AfD bei Beirats- und Ausschusssitzungen leer, nun hat Natascha Runge dem Ortsamt mitgeteilt, dass sie ihr Mandat niederlegt. Michael Romeike könnte es rein rechtlich übernehmen, der will aber nicht. Das hat er am Donnerstag auf Nachfrage der NORDDEUTSCHEN erklärt. Romeike sagt, zwar noch in der AfD, allerdings nicht mehr so politisch aktiv zu sein wie noch vor einigen Jahren. Darum hat er sich nach eigenem Bekunden entschlossen, dass Mandat abzulehnen.

Und das hat gravierende Folgen. Für die Partei ist mittlerweile nur noch Romeike übrig geblieben, der bei der vergangenen Beiratswahl als AfD-Kandidat antrat – und damit der Einzige, der Runges Mandat übernehmen könnte. Weil er das nun aber nicht will, ist die AfD künftig raus aus dem Kommunalparlament. Und tagen bis zum Ende der Wahlperiode im nächsten Jahr fortan nur noch 16 statt 17 Stadtteilpolitiker. Die Fachausschusssitze der AfD – unterm Strich sind es sieben – werden alle an die SPD-Fraktion gehen. So hat es der Landeswahlleiter inzwischen errechnet.

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CDU: Andreas Pfaff war länger im Blumenthaler Beirat als viele andere Politiker des Stadtteilparlaments: fast zwölf Jahre, was umgerechnet drei Wahlperioden entspricht. Der Unionsmann hatte nach eigenem Bekunden schon häufiger den Gedanken, mit der Fraktionsarbeit aufzuhören – im Sommer machte er das nun wirklich. Aus gesundheitlichen Gründen. Seitdem ist sein Foto auf der Onlineseite des Ortsamtes, die alle Fraktionen und ihre Vertreter auflistet, gelöscht – und bisher auch keine neue Aufnahme eines Nachfolgers erschienen.

Dabei gibt es den. Fred Krogemann heißt der, ist 66 Jahre alt, verheiratet, Nordbremer. Und seit Kurzem auch offizielles Beiratsmitglied. Die Sitzung des Verkehrsausschusses in dieser Woche war seine erste als vereidigter CDU-Fraktionsvertreter. Aber nicht seine erste als CDU-Mitglied. In der Partei ist der gebürtige Aumunder seit mehr als zwei Jahrzehnten. Er sagt, dass der Zeitpunkt, eine neue Aufgabe zu übernehmen, nicht besser hätte sein können. Krogemann ist seit Anfang des Jahres im Ruhestand. Er war Schifffahrtskaufmann in Bremen und Frankfurt.

Ortsamt: Wer in der Blumenthaler Verwaltung anrief und die allgemeine Nummer wählte, bekam es in der Regel mit Jan-Ole Sell zu tun. Er war so etwas wie die Stimme, die im Ortsamt zuerst Auskunft gab. Seit Anfang August ist der ausgebildete Verwaltungssekretär bei einer anderen Verwaltung. Sell wechselte ins Sekretariat für die Studierenden der Bremer Uni. Sein erster Tag in Horn-Lehe sollte auch der erste Tag seines Nachfolgers in Blumenthal sein. So waren jedenfalls die Hoffnungen seiner bisherigen Kollegen.

Doch Ortsamtsleiter Oliver Fröhlich und sein Stellvertreter Thomas Backhaus haben immer noch keine Verstärkung bekommen, jedenfalls keine feste. Weil Letzterer vorübergehend seine Arbeitszeit verkürzt hat, teilt sich die Blumenthaler Verwaltung mit der Vegesacker, die ebenfalls personelle Engpässe hat, vorerst eine Springerkraft. Fröhlich geht davon aus, dass Anfang nächsten Jahres die Nachfolge von Sell geklärt ist. 20 Bewerber gab es auf seinen Posten. Drei von ihnen kommen jetzt in die engere Wahl. Die abschließenden Gespräche sind für Mitte Oktober anberaumt.

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