Drei Monate. So lange sollte eigentlich die Probephase für die neue Anlaufstelle des Fördervereins der Blumenthaler Bürgerstiftung dauern. Doch fünf Wochen vor Ablauf der Frist steht für den Vorstand fest: Es braucht einen zweiten Testlauf, um endgültig entscheiden zu können, ob der Treff an der Mühlenstraße bleibt oder die Räume im Zentrum des Stadtteils wieder so werden wie so viele andere Ladenflächen auch – leer.
Dass noch nicht klar ist, was werden soll, hat mit den Besucherzahlen zu tun. Sie sind nicht so gut, dass die Förderer das Projekt ab nächstem Jahr zu einem unbefristeten Projekt machen wollen. Aber auch nicht so schlecht, dass sie das Vorhaben für gescheitert halten. Darum hat sich Ortsamtsleiter Oliver Fröhlich, der zugleich Vorsitzender des Vereins ist, für einen Kompromiss ausgesprochen – eben für eine weitere Probephase. Ihm zufolge wird gerade daran gearbeitet, dafür die Zusagen zu bekommen. Läuft alles glatt, wird der zweite Testlauf länger dauern als der erste – nicht drei, sondern fünf Monate, was bis Ende Mai bedeutet.
Nach Fröhlichs Statistik gab es einige Veranstaltungen, die auf bis zu fünf Besucher kamen – und andere, die darunter blieben. Der Chef des Fördervereins findet, dass die Anlaufstelle auf ein erstes Interesse stößt. Und dass man die Chance nutzen sollte, dieses Interesse auszubauen. Nicht nur, was die Zahl der Menschen angeht, die zu den Beratungen, Seminaren und Vorträgen kommen. Sondern auch die der Berater, Seminarleiter und Referenten. Seit Oktober hat der Treff im Ladenlokal an der Mühlenstraße mit der Nummer 40 geöffnet. Jeder kann ihn besuchen und jeder ihn für Veranstaltung buchen. Kostenlos. Die Miete zahlt bisher der Förderverein.
Im ersten Monat gab es sechs Veranstaltungen, im zweiten sieben – und demnächst, im dritten, werden es voraussichtlich fast doppelt so viele sein: zwölf. Für das größte Plus an Programmpunkten im Dezember sorgt das Team des Sanierungsträgers. Die Stadtumbauplaner sind, wenn man so will, zum Ankermieter in der Anlaufstelle geworden. Zweimal in der Woche, jeweils mittwochs und freitags, wollen sie Eigentümer beraten, die ihr Haus aufwerten wollen. Wann ihre Schreibtische im Treff besetzt sein werden, wird sich in den nächsten Tagen entscheiden. Zum ersten Mal vor Ort sollen sie am Freitag, 1. Dezember, sein.
Neu ist auch ein Angebot des Arbeiter-Samariter-Bundes. Lehrgangsleiter wollen zeigen, wie Erste Hilfe richtig geht – was Fröhlich freut. Nach den Worten des Vereinschefs hat es nämlich immer wieder Anfragen von Blumenthalern für ein Seminar wie dieses gegeben, nur bisher keinen Verband oder Verein, der so einen Kursus im Zentrum des Stadtteils veranstaltet hat. Der erste Lehrgang im alten Ortskern ist nun für Donnerstag, 14. Dezember, geplant. Die Teilnehmer treffen sich von 8 bis 17 Uhr in der Anlaufstelle an der Mühlenstraße. Anmeldungen sind ab sofort unter der Telefonnummer 04 21 / 38 69 06 16 möglich.
Nicht das erste Mal dabei sind dagegen Carolin Wittek und Stefan Dohrmann. Die Gesundheitsfachkraft und der Blumenthaler Kontaktpolizisten bieten an, was sie auch im Oktober und November angeboten haben: eine offene Sprechstunde. Sie einmal, er zweimal: Wittek ist am Donnerstag, 7. Dezember, von 9 bis 11 Uhr im Treff, Dohrmann am selben Tag von 11 bis 12 Uhr und noch einmal am Donnerstag, 28. Dezember, um dieselbe Zeit. Jeden Dienstag gibt es außerdem ein Beratungsangebot von Stadtteilförderer Baris Kartal. Er ist jeweils von 16 bis 18 Uhr in der Anlaufstelle.
Auf zwei Stunden kommen auch Silvia Schneider-Hartnack und Gabi Schüssler vom Förderverein. Sie wollen am Montag, 4. Dezember, von 15.30 bis 17.30 Uhr mit Vertretern der Verbraucherzentrale über deren Programm sprechen.