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Großprojekt im Bremer Norden Blumenthaler Zentrum: Ein Quartett für die Sanierung

Über Monate ist nach einem Sanierungsträger fürs Blumenthaler Zentrum gesucht worden, jetzt hat sich das Team erstmals im Beirat vorgestellt – und schon mal skizziert, wie es arbeiten wird.
14.11.2023, 18:00 Uhr
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Blumenthaler Zentrum: Ein Quartett für die Sanierung
Von Christian Weth

Angekündigt war es schon länger, jetzt hat sich der Sanierungsträger im Beirat vorgestellt. Und den Fraktionen schon mal in Grundzügen skizziert, wie er in den nächsten zehn bis 15 Jahren arbeiten will, die es voraussichtlich dauern wird, bis alle Projekte abgeschlossen sind, die das Blumenthaler Zentrum voranbringen sollen. Wer zum Team gehört, wie es vorgehen will und was geplant ist, um Anwohner an dem 44-Millionen-Euro-Vorhaben zu beteiligen – ein Überblick. 

Das Team: Der Sanierungsträger ist eine Arbeitsgemeinschaft aus drei Büros – und deren Führungsspitze ein Quartett. Zu ihm gehören Ingenieure, Stadtentwickler, Sozialwissenschaftler. Die Gesamtverantwortung hat Bianca Matthes von der Firma Baubecon. Sie leitet das Vorhaben. Ihr Stellvertreter ist Matthias Gunnemann, ebenfalls von Baubecon. Er überwacht die Kosten und das Budget. Die Hauptaufgabe von Heike Wohltmann und Felix Matthes ist dagegen die Projektbetreuung. Beide sind vor allem fürs Standort- und Leerstandsmanagement zuständig. Sie kommt vom Büro Planwerkstadt, er vom Büro Forum. Alle vier sind Bremer und kennen nach eigenem Bekunden die Probleme und Potenziale Blumenthals. Gunnemann wohnt dem Stadtteil am nächsten. Er ist Vegesacker.

Die Präsenz: Die Sanierer planen, jede Woche vor Ort zu sein. Und zwar nicht nur an einem einzigen Tag, sondern an so vielen Tagen, wie es notwendig wird. Projektleiterin Matthes sagt das, weil es die Befürchtung von Stadtteilpolitikern gibt, das Team könnte es bei einem Tag in der Woche belassen. Nach Angaben der Teamchefin ist die Arbeitsgemeinschaft inzwischen dabei, nach Räumen für ein Büro im Blumenthaler Zentrum zu suchen. Dass sie noch keines hat, begründet Matthes mit der knappen Zeit, die bisher für die Suche da war. Ihr zufolge hat das Büro-Bündnis den offiziellen Auftrag für die Sanierung am Donnerstag vergangener Woche von der Stadt erhalten. Damit die Anlaufstelle schnell geschaffen wird, schließen die Sanierer eine Zwischenlösung nicht aus.

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Die Arbeitsweise: Das Saniererteam und seine Mitarbeiter sollen der Stadt dabei helfen, alle Projekte umzusetzen, die in einem 100-seitigen Entwicklungskonzept aufgelistet sind. Das Papier ist sozusagen der Leitfaden, an dem sich die Arbeitsgemeinschaft orientieren soll. Die Bündnispartner sagen es ähnlich: Sie wollen zu den Menschen gehen – und sie wollen, dass die Menschen zu ihnen kommen. Das gelte für Privatleute, die vorhaben, ihr Haus zu modernisieren, genauso wie für Investoren, die ganze Straßenzüge oder Teile von Quartieren verändern wollen. Die Sanierer sollen Ansprechpartner sein, aber auch Berater, die deutlich machen, was geht und was nicht. Sie kündigen an, in den nächsten Wochen im Stadtteil unterwegs zu sein, um sich bekannter zu machen.

Die Beteiligung: Keine Sanierung ohne Mitsprache – Projektleiterin Matthes betont das mehrmals. Nach ihren Worten sei die Partizipation in einem Verfahren, bei dem es um Stadterneuerung geht, quasi vorgeschrieben. Darum werde sich das Team mit allen austauschen: Anwohnern, Behördenvertretern, Vereinsfunktionären, Ortsamtsmitarbeitern, Quartiersmanagern, Stadtteilpolitikern. Die Sanierer sprechen von Online-Befragungen, Infoveranstaltungen, Workshops. Und davon, dass die Formate auf die jeweiligen Vorhaben zugeschnitten werden sollen. Veranstaltungen zur Entwicklung der Bahrplate etwa müssten ihrer Ansicht nach schon deshalb anders sein als Veranstaltungen zum Zentrum oder zum Kämmerei-Quartier, weil auch die Zielgruppen unterschiedlich sind. 

Die Projektumsetzung: Weil manche Vorhaben Jahre dauern werden, sollen zwischendurch immer wieder kleinere Projekte realisiert werden. Die Sanierer hoffen, dadurch den Menschen zeigen zu können, dass es vorangeht. Dafür ist ein spezieller Fonds eingerichtet und mit einem Millionenbetrag ausgestattet worden. Siebenstellig sind auch die Summen, die hinter den Großprojekten stehen, die von den Planern meistens Schlüsselprojekte genannt werden. Zum Beispiel die Neugestaltung der Landrat-Christians-Straße – 1,6 Millionen. Zum Beispiel die Veränderungen der Bahrplate – 4,2 Millionen. Zum Beispiel die Fassadensanierung und der Umbau eines denkmalgeschützten Industriebaus im Kämmerei-Quartier – 3,4 Millionen. Was wann kommt, soll sich nach und nach entscheiden.

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