Die neue Anlaufstelle des Fördervereins der Bürgerstiftung Blumenthal geht in die zweite Runde. Im Oktober war Auftakt des Projekts, jetzt gibt es das nächste Monatsprogramm für den Treff an der Mühlenstraße. Und bei dem werden mehr Frauen und Männer zu Programmmachern als beim ersten Mal. Im Dezember will der Vorstand entscheiden, ob das Angebot eventuell mehr wird, als es jetzt ist: ein dauerhaftes statt ein befristetes.
Drei Monate. So viel Zeit haben sich die Förderer für ihr Vorhaben gegeben, um einen neuen Veranstaltungsraum im Stadtteilzentrum zu etablieren, der für alle offen ist: Vereine, Behörden, Elterngruppen, Initiativen. Kostenlos. Oliver Fröhlich sagt, sich im nächsten Monat die Besucherzahlen aller Veranstaltungen geben zu lassen. Sind sie so hoch, dass sich eine Fortsetzung lohnt, will der Ortsamtsleiter, der zugleich Stiftungschef ist, nach neuen Finanzierungsmöglichkeiten suchen. Bis jetzt zahlt der Verein allein die Miete für das Ladenlokal mit der Hausnummer 40.
Früher war im Parterre des Gebäudes mal ein Supermarkt, der später zu "Supermarcks" wurde: Das Gerhard-Marcks-Haus brachte Exponate des Bildhauers vom Wall an die Mühlenstraße. Seit dem Jahreswechsel ist Schluss mit dem Ausstellungsexperiment. Jetzt gibt es einen anderen Versuch – aus der Anlaufstelle eine kleine Variante von dem zu machen, was mehrere Ressorts im Großen planen: ein Quartierszentrum im früheren Rathaus an der Landrat-Christians-Straße. Mehrere Behörden sollen aus dem teils leer stehenden Verwaltungssitz wieder einen vollen machen.
Im Ladenlokal an der Mühlenstraße machen Vertreter einiger Ressorts schon jetzt Angebote. Zum Beispiel Carolin Wittek und Stefan Dohrmann. Sie ist Gesundheitsfachkraft, er Kontaktpolizist. Dreimal berät Wittek in der Anlaufstelle, einmal Dohrmann. Sie ist am 15., 20. und 30. November da. Beim ersten Termin geht es von 10 bis 11.30 Uhr allgemein um Gesundheit, beim zweiten von 16 bis 17.30 Uhr um Sturzprävention und beim dritten von 10 bis 11 Uhr um Ernährung. Dohrmann ist am 30. November dran. Seine Sprechstunde beginnt um 11 und dauert bis 12 Uhr.
Und zwischendurch – 15. November – sind mal Silvia Schneider-Hartnack und Gabi Schüssler vom Förderverein im Treff, um einen "Klönschnack 60 plus" anzubieten, mal – 17. November – Beiratssprecher Marcus Pfeiff, um sich mit Blumenthalern über Politik und Projekte auszutauschen. Die erste Veranstaltung ist von 15.30 bis 17.30 Uhr vorgesehen, die zweite von 16 bis 17 Uhr. Damit sind es in diesem Monat fünf statt bislang vier Frauen und Männer, die in der Anlaufstelle an der Mühlenstraße für Programm sorgen, zu dem jeder kommen kann, ohne sich anmelden zu müssen.
Und im nächsten Monat könnten es noch mehr Ansprechpartner werden als bisher. Vereinschef Fröhlich hofft, dass dann auch ein Lehrgangsleiterteam des Arbeiter-Samariter-Bundes dabei ist. Und zwar für einen Erste-Hilfe-Kursus, damit Blumenthaler nicht immer den Stadtteil verlassen müssen, um geschult zu werden. Gespräche mit Entscheidern des Wohlfahrtsverbandes hat der Chef-Förderer nach eigenem Bekunden inzwischen mehrere geführt – und bei ihnen erfahren, dass es immer wieder Anfragen für solche Seminare im nördlichsten Stadtteil Bremens gibt.
Fröhlich schließt nicht aus, dass die Anlaufstelle auch zur Büro-Adresse des Sanierungsträgers werden könnte, der das Blumenthaler Zentrum und die angrenzenden Quartiere voranbringen soll. Welches Büro das Großprojekt umsetzen soll, ist inzwischen entschieden. Noch in diesem Monat wollen sich Vertreter des Unternehmen und ihre Arbeit vorstellen. Erst im Quartiersrat, dann im Stadtteilparlament.