Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Burgwall-Stadion in Blumenthal Wettbewerb der Jugendfeuerwehren: Auf die Plätze, fertig, löschen!

Zehn Jugendfeuerwehren, eine Aufgabe: die meisten Punkte zu bekommen. Beim Landesentscheid in Blumenthal ging es am Wochenende um Tempo und darum, keine Fehler zu machen. Ein Besuch beim Wettbewerb.
16.06.2024, 18:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Marina Köglin

Zehn Gruppen waren beim Bremer Landesentscheid für den Bundeswettbewerb der Jugendfeuerwehren im Burgwall-Stadion angetreten, um sich nach den vorgegebenen Regeln zu messen. Der Wettbewerb bestand aus zwei Teilen, einem 400-Meter-Staffellauf und dem sogenannten Löschangriff. Wertungsrichter verfolgten den Ablauf, stoppten die Zeit, machten Notizen und zogen Punkte ab, wenn etwas nicht ganz korrekt abgelaufen war.

Der diesjährige Bundeswettbewerb der Bremer Jugendfeuerwehren war zeitweise eine regennasse Angelegenheit. Doch die überdachte Tribüne des Stadions bot den Teilnehmenden und Mitfiebernden willkommenen Schutz vor Schauern – und dann auch wieder vor kraftvollen Sonnenstrahlen.

Das Burgwall-Stadion war auch zwei Jahre zuvor schon Austragungsort des Wettbewerbs der Jugendfeuerwehren. „Wir haben hier optimale Bedingungen. Zum Beispiel die Tartanbahn, die Umkleidekabinen und die überdachte Tribüne“, zählte Bremens Landesjugendfeuerwehrwart Cem Erdoğdu auf.

Rund 110 Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 17 Jahren traten in Gruppen gegeneinander an. Los ging es mit dem 400-Meter-Staffellauf. Neun Mitglieder jeder Jugendfeuerwehr hatten die Strecke so schnell wie möglich zu absolvieren und dabei noch einige Aufgaben zu lösen. So musste ein Läufer auf seinem Weg einen 15 Meter langen C-Druckschlauch aufrollen, der nächste Läufer hatte ein Hindernis zu überwinden. Der fünfte Teilnehmer lag auf einer Trage, daneben waren einige Teile seiner Schutzausrüstung angeordnet. Sobald die Nummer vier bei ihm ankam, hatte der fünfte Läufer seine Schutzausrüstung schnellstmöglich zu vervollständigen und weiterzulaufen. Die folgenden Teilnehmer mussten ein C-Strahlrohr mit einem C-Druckschlauch zusammenkuppeln und an dem Strahlrohr einen doppelten Ankerstich mit Halbschlag binden. Und der Schlussläufer hatte einen Feuerwehrleinenbeutel zu werfen und ins Ziel zu sprinten.

Jede Wehr musste zwei Wertungsrichter stellen – Feuerwehrleute mit langjähriger Erfahrung – die im Vorfeld entsprechend geschult waren. Viele Eltern, Geschwister und weitere Angehörige hatten sich auf der Zuschauertribüne eingefunden und feuerten die Teams und einzelne Läufer lautstark an: „Zieh durch, Felix!“ Auch die anderen Gruppen fieberten mit: „Die sind jetzt schon bei einer Minute! Oh nein, jetzt ist auch noch der Staffelstab runtergefallen!“

Seit gut sechs Wochen hat sich die Jugendfeuerwehr Vegesack an jeweils zwei Tagen in der Woche gezielt auf den Wettbewerb vorbereitet. Ihre Bilanz nach dem ersten Durchgang: "Bis jetzt war es ganz in Ordnung, bis auf ein paar Kleinigkeiten“, meinte der 15-jährige Phillip. Sein Teamkollege Daniel (zwölf) nickte bestätigend.

Gute Vorbereitung und eine eingespielte Teamarbeit zahlten sich aus. In dem Wettbewerb ging es immer wieder darum, ob alle Handgriffe sitzen, auf die es später bei realen Einsätzen der Feuerwehr ankommt. Das wurde besonders im zweiten Teil des Wettbewerbs deutlich. Maximal sechs Minuten hatten die Teilnehmer Zeit, einen sogenannten Löschangriff aufzubauen. Dabei musste eine Wasserversorgung aus einem Übungshydranten hergestellt werden. Mehrere Schläuche waren aufzurollen und anzuschließen, ehe der Befehl "Wasser marsch!" gegeben werden konnte. Außerdem galt es wieder, verschiedene Hindernisse zu überwinden: unter anderem ein imaginärer Wassergraben, eine Leiterwand und ein Kriechtunnel.

Nicht nur Schnelligkeit war in diesem Parcours gefragt, sondern auch Präzision und Geschick. Kein Schlauch durfte sich verdrehen und Wasser erst fließen, wenn alles korrekt verkuppelt und das Kommando gegeben war. Die Löschangriffe waren dabei sogenannte trockene Angriffe. Löschwasser wurde während des Wettbewerbs nicht vergossen.

Am Ende zogen sich die Wertungsrichter zurück und errechneten das Ergebnis. Wie schon vor zwei Jahren errangen die Jugendfeuerwehren aus der Neustadt und Seehausen erneut den ersten und zweiten Platz. Als Meister und Vizemeister werden sie Bremen im September bei den Deutschen Meisterschaften der Jugendfeuerwehren in Dresden vertreten. Die weiteren Platzierungen: Blumenthal wurde dritter, Mahndorf vierter und Schönebeck fünfter. Auf den Rängen sechs bis zehn folgten Vegesack, Huchting, Farge, Lehesterdeich und Arsten.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)