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Blumenthaler Feuerwehr Nach Protest: Behörde schlägt Umkleide-Alternative für Jugendliche vor

Eltern haben damit gedroht, ihre Kinder nicht mehr zur Blumenthaler Jugendfeuerwehr zu schicken, wenn es keine Lösung für das Umkleide-Problem gibt. Jetzt hat die Behörde eine Alternative vorgeschlagen.
03.07.2024, 06:00 Uhr
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Von Klaus Grunewald

Ist der drohende Rückzug der Blumenthaler Jugendfeuerwehr vom Tisch? Die zuständige Innenbehörde ist jedenfalls optimistisch, dass die 45 Nachwuchskräfte bei der Stange gehalten werden können. Sie hat inzwischen eine Alternative vorgeschlagen, wo sich die Jugendlichen jetzt umziehen können. Wegen Bauarbeiten und Absperrungen im maroden Feuerwehrgebäude am Heidbleek mussten sie das zuletzt auf dem Flur und im Lehrsaal.

Wegen Statikprobleme im Keller gibt es nicht nur ein Hausverbot für die Fahrzeuge der Blumenthaler Brandbekämpfer. Die 18 Mädchen und 27 Jungen der Jugendfeuerwehr dürfen auch nicht mehr ihre Umkleidekabinen im Kellergeschoss nutzen. Dass sie allerdings fortan auf dem Gang beziehungsweise im Saal und damit ohne Einzelkabinen die Kleider zu wechseln hatten, rief die Eltern auf den Plan. Auch weil sich abzeichnete, dass sich die Sanierungsarbeiten im Feuerwehrgebäude länger als angenommen hinziehen werden.

Anne Wessel von der Elterngruppe sprach von einer unbefriedigenden Situation für Kinder und Eltern gleichermaßen und forderte eine akzeptable Übergangslösung während der Bauarbeiten. Und das so schnell wie möglich. Andernfalls sei zu überlegen, den Dienstbetrieb der Jugendfeuerwehr zum 1. September einzustellen.

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Das Ultimatum richtete sich vor allem an Innensenator Ulrich Mäurer (SPD). Der oberste Dienstherr der Feuerwehr, so hieß es seitens der Elterngruppe, müsse nun die Frage beantworten, welchen Stellenwert die Jugendfeuerwehr im Ort für ihn habe. Die Antwort übermittelte jetzt Rose Gerdts-Schiffler: „Einen hohen.“ Die Sprecherin des Behördenchefs zeigte außerdem eine Lösung für das Umkleideproblem auf. Die jugendlichen Mitglieder der Feuerwehr sollen sich künftig in den drei Räumen des Polizeireviers umziehen, das sich gleich neben dem Feuerwehrgebäude bedindet. Laut Gerdts-Schiffler müssten nur noch Spinde eingeräumt und Schlösser ausgetauscht werden.

Stefan Wolfestieg, Jugendwart der Blumenthaler Wehr, hofft nun, dass die vorgeschlagenen Räume groß genug und geeignet sind. Die Nähe zur Feuerwache hält er ebenso wie Anne Wessel von der Elterngruppe für optimal. Zumal auch eine andere Übergangslösung im Raum gestanden haben soll, die deutlich weiter entfernt lag als die jetzige – eine Umkleidemöglichkeit auf dem früheren Gelände der Bremer Woll-Kämmerei nämlich.

In Bremen und Bremerhaven engagieren sich gegenwärtig rund 320 Jugendliche im freiwilligen Feuerwehrdienst, wie Landes-Jugendfeuerwehrwart Cem Erdogdu auf Anfrage mitteilte. In den vergangenen drei Jahren habe sich die Zahl kontinuierlich erhöht. In Bremen-Nord verfügen die Wehren in Blumenthal, Farge, Vegesack, Schönebeck und Burgdamm über eine Jugendabteilung. Würden die 45 Blumenthaler Jugendlichen ihren Dienst quittieren, wäre das ein Minus für die Jugendfeuerwehr in Bremen von gut 14 Prozent.

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