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Drive-in-Angebot in Blumenthal Vorfahren zum Corona-Test

Weil die Nachfrage nach Corona-Tests größer ist als die Kapazität der Anlaufstellen, gibt es jetzt neue im Norden – in einer Variante, die es so in Burglesum, Vegesack und Blumenthal noch nicht gegeben hat.
16.12.2021, 18:00 Uhr
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Vorfahren zum Corona-Test
Von Christian Weth

Diese Corona-Test-Station ist anders, vor allem schneller: Vorfahren, Fenster runter, Personaliencheck, Stäbchen in die Nase, weiterfahren. Sebastian Taylor hat die Zeit mit der Uhr gestoppt. Er sagt, dass der Ablauf für gewöhnlich nie länger als zwei Minuten dauert. Aufs Untersuchungsergebnis muss man bei ihm allerdings genauso lange warten wie überall: eine Viertelstunde. Allerdings braucht man dafür nicht mal aus dem Auto steigen. Es kann ans Smartphone gesendet werden. Taylors Drive-in-Angebot ist das erste im Bremer Norden. Aber nicht das letzte.

Sie sind an diesem Morgen zu zweit im Einsatz: Svea Grolla nimmt die Personalien auf, Sarah Flierbaum-Iwaniuk den Abstrich vor. Beim nächsten Wagen ist es umgekehrt. Eine Handvoll sind es, die innerhalb einer halben Stunde durch die Drive-in-Station fahren. Um kurz vor acht ist sie auf dem Parkplatz des E-Centers an der Heidlerchenstraße zum ersten Mal in Betrieb gegangen. Vor dem Testcenter in Vegesack ist zu dieser Zeit mehr los. Dort stehen die Menschen wieder Schlange. Sebastian Taylor sagt, dass sich die neue Anlaufstelle noch nicht rumgesprochen hat. Er betreut sie.

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Und demnächst noch andere. Die Test-Nachfrage ist so groß, dass die Firma, für die Taylor arbeitet, vier zusätzliche Drive-in-Stationen schaffen will. Die nächste Anlaufstelle soll beim E-Center an der Weserstrandstraße starten, drei weitere Angebote sind ab Januar in Schwanewede und Osterholz-Scharmbeck geplant. Taylor geht davon aus, dass Grolla und Flierbaum-Iwaniuk in den nächsten Tagen deutlich mehr zu tun haben werden als an diesem Morgen. So viel, dass es für sie bereits einen Schichtplan gibt und er sich beeilen muss, den zweiten Blumenthaler Drive-in einzurichten. Am Montag soll es losgehen.

Dann will Taylor im Wechsel testen lassen. Montags, mittwochs, freitags und sonntags an der Heidlerchenstraße, die anderen Tage an der Weserstrandstraße. Die Zeiten sind dieselben: von 8 bis 12 Uhr und von 16 bis 20 Uhr. Der Projektleiter sagt, dass das Stundenkontingent ausgeweitet werden kann. Auch an Heiligabend und den Weihnachtsfeiertagen will er die Drive-ins öffnen, genauso wie an Silvester und Neujahr. Momentan gehören 15 Kräfte zu seinem Team. Grolla ist ausgebildete Heilerziehungspflegerin, Flierbaum-Iwaniuk medizinische Fachangestellte. Beide sagen, für den Einsatz speziell geschult worden zu sein.

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Beim Testen sehen sie aus wie das Personal auf einer Intensivstation: Einwegkittel, Haube, Handschuhe, Maske, Visier. In einem Mobilbau, der neben dem Pavillon steht, unter dem die Autos durchfahren, stapelt sich die Schutzausrüstung in Regalen. Gleich daneben sind die Schachteln mit den Tests – und reihen sich Behälter, in denen Abstrichröhrchen bereitstehen. In dem Bürocontainer sieht es aus wie in einem Labor und einem Lager zugleich. In einer Ecke brummt eine Heizung. Draußen steht ein Wärmestrahler. Vor ihm ist ein Tisch, an dem Grolla und Flierbaum-Iwaniuk auf den Nächsten warten.

Taylor sagt, dass die Anlaufstelle bis zu 1000 Tests täglich schaffen kann und dass es zwei Möglichkeiten gibt, einen Termin zu bekommen: eine digitale und eine analoge. Im Internet kann eine App heruntergeladen werden, die Chayns heißt und anzeigt, wann die Drive-ins freie Kapazitäten haben, die gebucht werden können. Die App macht es auch möglich, dass das Testergebnis als Zertifikat ans Smartphone übermittelt wird. Laut Taylor sind Wartezeiten bei dieser Variante so gut wie ausgeschlossen. Anders als bei der anderen, bei der jemand unangemeldet und ohne Handy kommt.

Die Anlaufstellen sind zwar als Drive-in-Stationen ausgelegt, doch getestet wird auch, wer zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist. Taylor rechnet in den nächsten Wochen mit bis zu 300 Tests am Tag und damit, dass die Anlaufstellen mindestens bis zum Sommer bleiben werden.

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