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Millionenprojekt in Blumenthal Das neue Turnhallen-Konzept

Im Frühjahr gab es erste Pläne, wie der Turnhallen-Komplex im Blumenthaler Kämmer-Quartier werden soll – jetzt liegt ein neuer Entwurf vor. Die Architekten mussten noch einmal ran, auch aus Kostengründen.
14.12.2021, 18:00 Uhr
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Das neue Turnhallen-Konzept
Von Christian Weth

Im April hat Sarah Matschulla den Blumenthaler Beiratsfraktionen in einem Video gezeigt, wie der neue Turnhallen-Komplex im Kämmerei-Quartier aussehen soll. Jetzt denkt die Vereinschefin und CDU-Politikerin darüber nach, einen neuen Kurzfilm in Auftrag zu geben: Der Neubau, den sie seit fast drei Jahren vorbereitet, wird anders, vor allem eingeschossig. Die Planer reagieren damit auf die Baukosten, die wegen der Pandemie gestiegen sind. Ein Millionenprojekt bleibt die Halle trotzdem. Und die Bildungsbehörde die Ankermieterin. Demnächst soll der Vertrag mit ihr unterschrieben werden.

Seit Wochen verhandelt die Vorsitzende des Farger Vereins für Turn und Tanz quasi doppelt. Mal spricht sie mit Vertretern des Ressorts über die finale Fassung einer Partnerschaft, mal mit den Planern über einen neuen Grundriss für das Bewegungs- und Gesundheitszentrum – und darüber, wie es möglich werden kann, das veranschlagte Budget einzuhalten. Matschulla hofft, dass die Behörde noch im Dezember den Pakt mit den Sportlern offiziell eingeht, damit Gespräche mit den Banken, die einen Kredit geben sollen, zügig vorangehen können. Und die neu kalkulierten Baustoffpreise jetzt auch wirklich die endgültigen bleiben.

Die Vereinschefin hat es sich ausrechnen lassen: Die Kosten für das Großprojekt sind in den vergangenen Monaten um rund 20 Prozent gestiegen. Anders als die Summe, die der Verein für den Neubau veranschlagt hat – 6,5 Millionen Euro. Und weil mehr nicht drin ist, haben sich die Sportler mit den Architekten zusammengesetzt, um auszuloten, wie der Komplex aussehen muss, um die Marke nicht zu überschreiten. Herausgekommen ist ein Gebäude, das von der Grundfläche zwar ähnlich groß geblieben ist wie das vorherige, jetzt aber ausschließlich aus einer Ebene besteht. Und das deshalb auf einige Räume verzichtet.

Pächter für Bistro in Aussicht

Zum Beispiel auf ein Studio mit Fitnessgeräten. Zum Beispiel auf ein großes Foyer. Zum Beispiel auf eine Physiopraxis. Dass der Platz für Therapien und Anwendungen gestrichen wurde, hat laut Matschulla allerdings weniger mit steigenden Kosten zu tun, sondern vielmehr damit, dass sich kein Anbieter gemeldet hat, der in den Neubau einziehen wollte. Die Vereinschefin sagt, dass dafür jetzt etwas anderes kommt, was vorher nicht vorgesehen war: ein Bistro. Ihr zufolge ist ein potenzieller Pächter schon gefunden und davon auszugehen, dass er viel zu tun haben wird, weil es ähnliche Angebote im Kämmerei-Quartier noch nicht gibt.

Auch wenn der Grundriss neu ist, weiß die Vereinschefin mittlerweile auswendig, wo was im überarbeiteten Hallenkomplex hinkommt und welche Maße einzelne Gebäudeteile haben. Sie spricht von einem Verwaltungstrakt links vom Eingang und davon, dass auf mehrere Büros und Seminarräume die sogenannte Bewegungslandschaft für Kitagruppen folgt, die genauso groß ist wie die zuvor geplante: 255 Quadratmeter. Rechts vom Foyer geht es zum Bistro, zum Schulungsbereich und zu einem Spiegelzimmer für die Tänzer, das vorher auf 100 Quadratmeter kam und auch jetzt kommen wird.

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Den meisten Platz nimmt die Mehrzweckhalle ein. Sie kommt auf 1100 Quadratmeter – und ist damit so groß, dass sie sich mehrfach teilen lässt und außerdem noch Platz bietet für eine Zuschauertribüne, damit aus der Turn- auch eine Turnierhalle werden kann. Oder ein Saal für Theater-, Musik- und Ballettaufführungen. Vereinschefin Matschulla baut darauf, dass mit den Möglichkeiten, Teile des Gebäudes zu verändern, auch die Zahl der Nutzer steigt. Wer wann das Gebäude für sich hat, ist klar geregelt: morgens bis nachmittags die Schulen und Tagesstätten, nachmittags bis abends die Vereine und Sportgruppen.

2023 soll die Halle stehen

Dass die Farger Turner und Tänzer sozusagen zu Bauträgern werden und damit machen, was sonst Kommunen machen, hat mit Hallenzeiten zu tun, die in Bremen knapp sind – und damit, dass sie nicht warten wollen, bis die Stadt vielleicht irgendwann neue schafft. Sie wollen sie so schnell wie möglich. Matschulla würde sich deshalb wünschen, wenn im Februar der Bauantrag gestellt werden kann und im Sommer die Handwerker auf dem 5000 Quadratmeter großen Grundstück loslegen. Seit Langem ist das Gelände, das an die Straße Marschgehren grenzt, für den Verein und sein Millionenprojekt geblockt.

Läuft alles glatt, rechnet die Vorsitzende damit, dass im übernächsten Jahr die Turnhalle steht. Nach Ansicht von Ralf Mehrings ist das zu schaffen. Der Bauunternehmer aus Hude hat erklärt, dass der Komplex, den seine Architekten entworfen haben, innerhalb von neun Monaten errichtet werden kann.

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