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Begegnungsstätte Mit dem Kunstrad unterwegs in Blumenthal

Mitarbeiter des Doku sind in Blumenthal mit den Lastenrad unterwegs. Sie laden Kinder ein, sich mit Ton kreativ zu betätigen.
16.05.2021, 18:00 Uhr
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Mit dem Kunstrad unterwegs in Blumenthal
Von Björn Josten

Blumenthal. Die zentrale Botschaft des neuen Projekts vom Doku Blumenthal ist anspruchsvoll: "Du bist gut so, wie du bist!" Nicht weniger soll den Kindern in verschiedenen Quartieren nähergebracht werden. Dabei würden die Teilnehmer so in Empfang genommen, wie sich gerade präsentieren. "Auch emotional aufgewühlt ist kreativ wertvoll", betont Kim Kraul vom Doku. Freilich werden die jungen Teilnehmer das tiefere pädagogische Ziel im Idealfall gar nicht merken, sondern eher ganz nebenbei mitnehmen. Mitarbeiter des Doku fahren mit dem Kunstrad zu den Kindern und arbeiten in deren vertrautem Lebensumfeld kreativ mit ihnen. "Wir verwenden Ton. Der ist als Werkstoff dankbar, weil er recht einfach zu verarbeiten ist", sagt Johanna Schwarz vom Doku.

Für die Arbeit vor Ort hat das Doku-Team zwei Honorarkräfte gewinnen können. Zum einen ist das Mira Hilliges, die aus der kunstpädagogischen Richtung kommt und zum anderen Paula Tietjen, die eher im künstlerischen Bereich zuhause ist und auch als Clownin arbeitet. Sie sind an verschiedenen Tagen mit einem Lastenrad unterwegs, das für diesen Zweck vom Verein "SpielLandschaftStadt" als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt worden ist. Angefahren werden derzeit zwei Straßenzüge. "Wir fahren Gegenden an, wo Kinder unter Benachteiligungen leiden", erläutert Kim Kraul. Zurzeit seien das die Bürgermeister-Kürten-Straße und die Georg-Albrecht-Straße.

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Das Angebot litt zuletzt unter den Pandemie-Bedingungen. Denn ob die Nachmittage stattfinden dürfen oder nicht, hängt an den Inzidenzwerten und richtet sich nach den Regeln für die Schulen. "Wir realisieren ein kulturelles Bildungsangebot", erläutert Kraul den Zusammenhang. Das Hin und Her ist nicht die einzige Behinderung der Arbeit. Da das Hygienekonzept auch eine Kontaktnachverfolgung im Falle einer Infizierung vorsieht, müssen die Kinder einen Teilnahmebogen ausfüllen und von den Eltern unterschreiben lassen. Das macht das eigentlich sehr niederschwellig konzipierte Angebot etwas komplizierter. Das ist allerdings der Preis, den die Veranstalterinnen bereit sind zu zahlen, um überhaupt in Kontakt mit den Kindern treten zu können.

Bei der Arbeit vor Ort geht es dann vor allem darum, die Jungen und Mädchen zu aktivieren. Sie sollen sich mit dem Ton ausprobieren. "Es geht darum, selber etwas zu gestalten", erläutert Johanna Schwarz. "Dabei gibt es kein schön oder hässlich." Leider seien aber genau das die Kategorien, mit denen die Kinder oftmals konfrontiert würden. Das aufzubrechen ist ein Teilziel des Projektes. "Es wird sicher etwas dauern, bis sich die Kinder trauen, etwas Eigenes zu erschaffen", ist sich Kraul sicher. Sei das erstmal gelungen, wachse automatisch auch das Selbstbewusstsein der Kinder. Die entstandenen tönernden Kunstwerke können die kleinen Künstler mit nach Hause nehmen. Eine Ausstellung der Werke wird es somit nicht geben. "Es geht um das Schaffen von Objekten, nicht ums Ausstellen", begründet Johanna Schwarz. "Die Kinder sollen Dinge ausprobieren. Das ist eine Vorstufe, sich selbst auszudrücken."

In einem zweiten Schritt soll Holzverarbeitung in das Projekt aufgenommen werden. Dazu ist mehr Werkzeug notwendig. Die Doku-Mitarbeiter wollen deshalb vorab erstmal abschätzen, wie groß das Interesse ist. Im Juni soll das Angebot zudem geöffnet werden und an Wochenenden auf der Bahrsplate für jedermann zur Verfügung stehen.

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