Im Wohngebiet Lehmhorster Straße ist am Donnerstagmittag eine neue Offensive in die digitale Zukunft gestartet worden. Die OXG Glasfaser GmbH und der Kommunikationsriese Vodafone wollen den Glasfaser-Ausbau in der Stadtgemeinde Bremen massiv ausbauen und dafür 120 Millionen Euro investieren. OXG-Geschäftsführer Stefan Rüter kündigte auf dem Gelände des Gewosie-Seniorenheims an der Lehmhorster Straße ein Ausbauziel von 120.000 Anschlüssen an, die in den nächsten Jahren erfolgen sollen. Das Verteilnetz, das auf öffentlichem Grund gebaut wird, hat eine Länge von circa 400 Kilometern. Die Staatsrätin im Bremer Wirtschaftsressort, Maike Frese, sprach von einer guten Nachricht für die Stadt und konstatierte, dass der Glasfaserausbau in Bremen nun richtig Fahrt aufnehme. Der Ausbau in Bremen erfolgt unabhängig vom Erreichen einer Vorvermarktungsquote.
Eine Feststellung, die auch beinhaltet, dass nicht nur der bremischen Wirtschaft, sondern auch dem Senat die bisherigen Schritte in die digitale Zukunft nicht schnell genug erfolgt sind. OXG und Vodafone wollen deshalb in den nächsten Jahren „eigenwirtschaftlich und ohne öffentliche Gelder“ Anschlüsse für rund 120.000 Haushalte vornehmen. Das bedeutet gewaltige Erdarbeit in den Straßen, allerdings wenig Belastung für die künftigen Nutzer.
Baustart nach einem Jahr Vorarbeit
Zu denen könnten auch die Bewohner in den rund 4000 Wohnungen der Gewosie gehören, wie der Vorstandschef der Wohnungsbaugenossenschaft Bremen-Nord, Lars Gomolka, unterstrich. Die Gewosie ist seit 100 Jahren in Bremen-Nord tätig. Und mit dem Glasfaserausbau, so Gomolka, werde die Grunsdlage für ein zukunftsfähiges Zuhause geschaffen.
Im Sommer vergangenen Jahres hatte OXG die Ausbaupläne für Bremen erstmals vorgestellt, wie Geschäftsführer Stefan Rüter anlässlich des Startschusses für der 120-Millionen-Projekt erläuterte. Und im März dieses Jahres sei eine langfristige Partnerschaft mit der Gewosie geschlossen worden, um Tausenden von Mietern und Mieterinnen das Glasfasernetz zugänglich zu machen. Ihnen, aber auch allen Bremern und Bremerinnen könne man gemeinsam mit den Geschäftspartnern Glasfaser in Lichtgeschwindigkeit in jede Wohnung bringen. Und jeder könne sich einen kostenlosen Anschluss sichern, mit freier Anbieterwahl und ohne Verpflichtung zum sofortigen Wechsel des Anbieters.
Auch Dirk Ebrecht, Politikbeauftragter für Bremen bei Vodafone in Deutschland, ist davon überzeugt, dass schnelle und zuverlässige Netze die Lebensqualität enorm steigern. Mit dem Start in eine große Glasfaser-Offensive in den Stadtteilen Blumenthal und Horn-Lehe bringe man die Stadtgemeinde Bremen auf eine digitale Überholspur. Von der nach den Worten der Bremer Wirtschafts-Staatsrätin besonders Mieterinnen und Mieter in den Quartieren profitierten. Die neue digitale Infrastruktur sorge dafür, dass das Leben in den Stadtteilen bequemer und zukunftsfähiger werde. Maike Frese: „Glasfaser bedeutet Lebensqualität und ist ein wichtiger Baustein dafür, dass Bremen ein attarktiver Ort zum Leben und Wohnen bleibt. Davon profitierten nicht zuletzt Unternehmen und ihre Beschäftigten.“

Lars Gomolka (Gewosie), Dirk Ebrecht (Politikbeauftragter für Bremen bei Vodafone Deutschland), Stefan Rüter (Geschäftsführer von OXG) und Maike Freese (Staatsrätin für Wirtschaft) starten den OXG-Glasfaserausbau in Bremen-Nord.
Die Open-Access-Glasfaser GmbH bezeichnet sich als eine der größten Glasfaserallianzen in Deutschland. Partner sind Vodafone als Telekommunikationskonzern und Altice als Spezialist für den Ausbau von Glasfasernetzen. Und der Ausbau zur Verlegung des Glasfasernetzes in Blumenthal hat in der Nachbarschaft des Gewosie-Areals an der Lehmhorster Straße soeben begonnen. Wobei deutlich wurde, dass die Erd- und Kabelverlegungsarbeiten nicht einfach über die Bühne zu bringen sind. Grund: In der Lehmhorster Straße parken Autos Stoßstange an Stoßstange.