In Vegesack gibt es mit Lilas Pause einen ausgewiesenen Mädchentreff. Die Räume in der Alten Hafenstraße sind eine Anlaufstelle für Mädchen. Eine, die auch von jenen Eltern akzeptiert wird, die ihren Töchtern wenig Freiraum gewähren. Das öffnet Chancen für Mädchensozialarbeit, die ansonsten mit einiger Sicherheit nicht möglich wäre. Für die Mädchen kann das ein Gewinn für ihre weitere Entwicklung sein.
Bedarf für ein solches Angebot gibt es nicht nur im Dunstkreis der Grohner Düne, sondern auch in Blumenthals Mitte. Insofern ist es gut, dass CDU-Vorsitzender Malte Engelmann nun einen Vorstoß für den dortigen Ortskern gewagt hat. Auch gegen Bedenken aus den eigenen Reihen. Wohlwissend, dass in Bremen das Geld nicht sprudelt und Sozialarbeiter rar sind. Trotzdem: Auch Mädchen in Blumenthal dürften davon profitieren, einen geschützten Raum ansteuern zu können. Eine Örtlichkeit, wo sie ihre Sorgen und Probleme bedenkenlos artikulieren können; wo kompetente Ansprechpartner ins Vertrauen gezogen werden können.
Neben einem geeigneten Raum braucht es Geld, einen Träger und eine tragfähige Konzeption. Das alles wird nicht von jetzt auf gleich zusammenzubringen sein. Daher ist der Zeitpunkt gut, jetzt eine Debatte zu starten. Denn bis zum nächsten Doppelhaushalt bleibt ausreichend Zeit, die Idee mit konzeptionellem Leben zu füllen. Es wäre dann an der Koalition, den nötigen Spielraum im Haushalt zu schaffen – ohne parteipolitische Scheuklappen. Die Mädchen in Blumenthal hätten es verdient.