Das Schulschiff ist weg – und mit ihm das einzige Werbeschild für den Norden der Stadt an der Autobahn. Doch demnächst soll ein neues kommen. Und diesmal nicht auf ein Angebot für Besucher in Vegesack hinweisen wie zuvor, sondern auf eines in Blumenthal: den Denkort Bunker Valentin. Seit Jahren laufen die Vorbereitungen, finalisiert wurde das Vorhaben aber erst jetzt. Was nicht zuletzt damit zu tun hat, dass es bei dem Projekt einiges zu berücksichtigen gab, auch Unvorhergesehenes.
Der Auftakt der Planungen liegt inzwischen so lange zurück, dass Marcus Meyer im Computer nachschauen muss, wann es die ersten Gespräche gab: August 2021. Der Mitarbeiter der Landeszentrale für politische Bildung und wissenschaftliche Leiter des Denkorts sagt, dass die Wirtschaftsförderung das Projekt flankiert hat – und schon früh feststand, dass auf die Reklame fürs Schulschiff an der A 27 ein Besucherhinweis auf den Rekumer Bunker folgen soll. Das neue Schild wird genau dorthin kommen, wo das alte war: kurz vor die Lesumbrücke in Fahrtrichtung Cuxhaven.
Dass es dort noch nicht steht, hat laut Meyer mehrere Gründe. Unter anderem spricht er von technischen Prüfungen, die es gegeben hat. Und davon, dass es nicht so einfach ist, ein Hinweisschild an der Autobahn auszutauschen, wenn sich unerwarteterweise die Bestimmungen fürs Aufstellen geändert haben. Die alten Verankerungen, sagt er, erfüllten nicht die neuen Anforderungen. Sie mussten widerstandsfähiger gemacht werden, insbesondere gegen die Last des Windes. Inzwischen ist nach seinen Worten alles baulich angepasst, das Schild fertig und das Okay der Autobahn GmbH für die Montage da.

Werbung für die Rekumer Gedenkstätte: So soll das Autobahnschild für sie aussehen.
Das Motiv des Schildes ist eine Koproduktion. Das Team des Denkorts hat Vorschläge gemacht, die Wirtschaftsförderung sie von Grafikern umsetzen lassen. Herausgekommen ist dabei ein braun-weißes Bild, das vorne eine Stele zeigt und dahinter den Betonbau. Darunter stehen die drei Wörter: Denkort Bunker Valentin. Das Geld fürs Aufstellen und die Gestaltung kommt von der Wirtschaftsförderung. Nach Rechnung von Maike Bialek, die bei dem Unternehmen des Landes für den Bereich Touristik zuständig ist, wird das neue Autobahnschild unterm Strich etwa 10.000 Euro kosten.
Wissenschaftsleiter Meyer ist froh darüber, dass Bremen in die Außenwirkung des Denkorts investiert – und dass der ausgesucht worden ist, die Schulschiff-Nachfolge anzutreten. Ihm zufolge musste die Gedenkstätte mehrere Auflagen erfüllen, um es auf ein Hinweisschild an der A 27 zu schaffen. Unter anderem hatte sie auf eine bestimmte Zahl an Besuchern zu kommen. Laut Meyer wird der Denkort pro Jahr von rund 32.000 Menschen aufgesucht. Und künftig vielleicht von mehr. Von Trägern anderen Gedenkstätten weiß er, dass mit einer Tafel an der Autobahn die Resonanz gesteigert werden konnte.
Wann nun die für den Bunker aufgestellt wird, kann Meyer im Moment nur so ungefähr sagen: vielleicht noch 2024, spätestens aber Anfang 2025. Dass es noch keinen genauen Termin gibt, begründet er mit der Suche der Autobahn GmbH nach einem Unternehmen, das noch freie Kapazitäten für die Montage des Schildes hat. Und damit, dass derzeit im Bremer Norden schon an so vielen Straßen und Autobahnabschnitten gearbeitet wird.