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Denkort in Farge Bauarbeiten im Bunker Valentin: Neuer Veranstaltungsraum geplant

Im Bunker Valentin entsteht ein neuer Veranstaltungsraum. Wie er genutzt werden soll und welche Verbesserungen er für die Besucher des Denkorts bringt.
21.05.2024, 18:00 Uhr
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Bauarbeiten im Bunker Valentin: Neuer Veranstaltungsraum geplant
Von Julia Assmann

Im Denkort Bunker Valentin wird bald gebaut. Die Landeszentrale für politische Bildung schafft über dem Informationszentrum einen großen Veranstaltungsraum. Er soll für Wanderausstellungen, Vorträge, Konzerte und Seminare genutzt werden. Möglich wird diese Weiterentwicklung des 2015 eröffneten Denkorts durch eine Förderung aus dem Bundeshaushalt. 1,8 Millionen Euro stehen für die Baumaßnahme zur Verfügung. Mit dem Geld werden außerdem Betonsicherungen an zwei Bunkereingängen finanziert.

"Wir haben den Veranstaltungsraum schon beim Aufbau des Denkorts geplant und wollten ihn eigentlich damals auch schon fertigstellen", sagt Thomas Köcher, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung und des Denkorts Bunker Valentin. Einige bauliche Voraussetzungen wurden deshalb mit einem Fahrstuhlschacht und einer Notausgangstür bereits geschaffen. Doch für die vollständige Umsetzung reichten die Mittel zum dem Zeitpunkt nicht mehr. Das Geld, das dem Denkort Ende 2022 in der Bereinigungssitzung des Haushalts- und Finanzausschusses des Bundes zugesprochen wurde, macht die Realisierung nun möglich.

Entstehen wird eine Art Kubus. Er wird auf eine Terrasse innerhalb des Bunkers gebaut. Sie wird aktuell nur für Wartungszwecke genutzt, weil von dort beispielsweise die Lüftungsanlage erreicht werden kann. Die 330 Quadratmeter große Fläche bietet viel Platz. Geplant ist ein 220 Quadratmeter großer und etwa fünf Meter hoher Raum für bis zu 199 Personen. Zusätzlich entstehen Lagerflächen für Tische und Stühle, eine Teeküche und eine behindertengerechte Toilette. "Der Bereich wird barrierefrei", sagt Köcher.

Wir haben den Veranstaltungsraum schon beim Aufbau des Denkorts geplant.
Thomas Köcher

Erreichbar wird das Areal über einen Fahrstuhl und eine Treppe vom Bunkerinnenraum aus. Eine weitere Treppe aus Stahl wird als Fluchtweg außen an den Bunker gebaut. "Die ist aber tatsächlich nur für den Notfall gedacht", erläutert der Denkort-Leiter. Um Rettungskräften einen guten Zugang zu ermöglichen, wird ein schmaler Weg zwischen der Fluchttreppe und dem Hauptweg asphaltiert.

Durch den neuen Raum erhoffen Köcher und sein Team sich unter anderem bessere Möglichkeiten für pädagogische Angebote. Die Zahl der Anfragen zu Seminaren von Schulen und außerschulischen Trägern für beispielsweise Bildungszeiten im Bunker Valentin steigt stetig. Bisher standen dafür im benachbarten Verwaltungs- und Seminargebäude zwei Räume zur Verfügung. Das Haus stammt noch aus der Zeit, in der die Bundeswehr das Gelände genutzt hat. Im neuen Saal, der mit Veranstaltungstechnik ausgestattet wird, können künftig auch Seminare für größere Gruppen stattfinden.

Für Vorträge und Konzerte bietet der neue Bereich ebenfalls bessere Bedingungen, denn der Veranstaltungsraum wird beheizt sein und eine bessere Akustik haben, als der offene Mittelteil des Bunkers. Sehr eingeschränkte Möglichkeiten hatte der Denkort bisher auch für Ausstellungen. "Die klimatischen Bedingungen haben es uns fast unmöglich gemacht, Wanderausstellungen im Bunker zu zeigen", erläutert Köcher. Denn die Feuchtigkeit in dem Betonbau setzt jedem Ausstellungsstück aus Papier und anderen empfindlichen Materialien schnell zu. Im beheizten Informationszentrum gibt es indes nur sehr begrenzt Platz. Dort befindet sich die Daueraustellung des Denkorts.

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Besucher können vom neuen Veranstaltungsraum aus durch Fenster in den Bunkermittelteil hinabschauen. Dort verläuft ein Teil des Rundwegs und seit einigen Monaten wird eine deckenhohe Videoprojektion gezeigt. Ein Teil einer Wand des neuen Raumes wird entfernt, um auch den Blick in den Ruinenteil des Bunkers von oben zu ermöglichen. Er ist für Besucher nicht zugänglich und kann bisher lediglich durch offene Mauern im Erdgeschoss betrachtet werden.

Ziel ist auf jeden Fall, die Arbeiten 2025 abzuschließen.
Thomas Köcher

"Ende 2023 wurde die Planung für die Arbeiten ausgeschrieben", erzählt Köcher. Den Zuschlag bekam im Dezember das Bremer Architekturbüro Kammler und Partner. Nach zahlreichen Planungsgesprächen mit den Architekten sind der Bauentwurf und der Bauantrag nun fertig. "Anfang Mai haben wir den Antrag beim Bauamt Bremen-Nord gestellt." Der Denkort-Leiter hofft, dass die Bearbeitung nicht lange dauert und die Ausschreibungen für den Bau noch in diesem Jahr folgen können. "Ich hoffe auf einen Baustart im Januar", sagt Köcher. Er rechnet mit einer Bauzeit von einem halben bis dreiviertel Jahr. "Ziel ist auf jeden Fall, die Arbeiten 2025 abzuschließen."

Der Aufwand für die Betonsicherungen ist wesentlich kleiner. Über den Eingängen werden Stahlnetze angebracht. Sie sollen zum Schutz von Besuchern und Mitarbeitern Betonteile auffangen, die vom Bunker abplatzen könnten. "Diese Maßnahme ist für uns sehr wichtig und wir erhoffen uns dadurch eine Kosteneinsparung", erläutert Köcher. Aktuell wird der Beton jährlich durch ein Unternehmen kontrolliert und abgeklopft. Durch die Sicherung könnten die Intervalle künftig größer werden.

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